Kinder des Ku-Klux-Klan
Wie Rassisten Nachwuchs rekrutieren
Berlin (ots)
Spiegel TV-Reportage Montag, 11. September 2000, 23.15 Uhr
Sie nennen sich "Christlich-arische Bruderschaft" oder "Weiße arische Nation" und ihr Hass gilt all denen, die nicht in das Bild vom vermeintlich heilen, sauberen, weißen Amerika passen.
Amerikas Rechtsradikale machen wieder mobil. Sowohl der Bombenanschlag von Oklahoma mit 167 Toten als auch der Lynchmord an einem Farbigen in der texanischen Kleinstadt Jasper zeigen:
Nach dem blutigen Terror des Ku-Klux-Klan in den sechziger Jahren feiert der weiße Wahn Wiederauferstehung. Inzwischen rekrutieren die US-Rassisten ihre jungen Anhänger vor allem über das Internet.
Auf obskuren Websites predigen die selbst ernannten "Ritter Amerikas" nicht nur Hass und Gewalt, sie laden ein zu den Jugendabenden des Klans, propagieren die Teilnahme an Wehrsportgruppen und bieten ihrem meist aus der weißen Mittelschicht stammenden Klientel ideologische Schulungskurse an.
Den Autoren Christophe Weber und Nicolas Forest ist es gelungen, bis in die innersten Zirkel des wiedererstarkten Klans vorzudringen. Sie konnten die martialischen Zeremonien bei der Einführung junger Klan-Mitglieder drehen, waren dabei, als neue Rekruten an automatischen Waffen ausgebildet wurden, erlebten die gespenstischen Feuerrituale der Kapuzenmänner, konnten mit vielen der jungen Nazis Interviews führen und stellten fest:
Für die aus den von Langeweile und Prüderie geprägten Vorstädten Amerikas stammenden Kinder und Jugendlichen hat das Klan-Spiel mit dem Feuer vor allem den Reiz des totalen Tabubruchs, der im Wortsinn todsicheren Provokation.
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