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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Tarifeinigung bei der Lufthansa

Köln (ots)

Zur rechten Zeit
ULI JANSEN zum Ende des Lufthansa-Streiks
Die Passagiere der Lufthansa
können eine Zeit lang aufat
men - denn ab Montag wird
sich der Flugplan soweit nor
malisiert haben, dass der Aus
stand von Verdi in den Hinter
grund rückt. Doch: Nach dem
Streik ist vor dem Streik. Denn
schon jetzt gibt es die nächste,
bedrohlichere Kampfansage für
die Fluglinie. Die Gewerkschaft
UFO will die Einigung zwischen
Verdi und der Lufthansa nicht
für das Kabinenpersonal aner
kennen. Sobald 2008 ihr Tarif
vertrag ausläuft, kommen die
15000 Flugbegleiter mit viel
höheren Forderungen auf ihren
Arbeitgeber zu.
Dabei kommt der jetzige Ab
schluss die Lufthansa schon
teuer genug zu stehen. Zum ei
nen die höheren Personalkos
ten von 100 Millionen Euro im
Jahr, zum anderen die Mehr
aufwendungen durch den
Streik. Dass Lufthansa-Chef
Wolfgang Mayhuber trotzdem
zustimmte, hat zwei gute Grün
de. Zum einem bringt der Ab
schluss bis 2010 dem Unter
nehmen, das vor dem Hinter
grund eines weltweiten Kon
junkturabschwungs und hohen
Ölpreisen in schwierige Zeiten
fliegt und daher scharf kalkulie
ren muss, ein wenig Planungs
sicherheit. Zudem hält sich der
Image-Schaden noch in Gren
zen. Ein wochenlanger Protest
wie bei der Bahn hätte die
Kranichlinie weit mehr ge
schwächt.
<$30> Initial über 2 Zeilen
<$19>F<$0>ür Verdi bedeutet der Ab
schluss vor allem eines: die
Gewerkschaft kann ihr Gesicht
wahren. Das muss ihr vor dem
Hintergrund, dass sie schon
lange nicht mehr die allein
herrschende Mitarbeitervertre
tung im Konzern ist, besonders
wichtig sein. Auch hat sie eini
ges erreicht. Die Lohnsteige
rung liegt bei Umrechnung aufs
Jahr mit 4,2 Prozent noch in
der Spitzenliga der diesjähri
gen Tarifabschlüsse. Nur die
Angestellten in der Stahlindus^
trie kamen besser weg.
Mit Ruhm bekleckert hat sich
die Dienstleistungsgewerk
schaft trotzdem nicht: Ihr ohne
hin umstrittener Gewerk
schafts-Boss Frank Bsirske hat
sich einmal mehr seiner Ver
antwortung entzogen. Während
des Ausstandes - wohlmöglich
noch auf Lufthansakosten - in
die Südsee zu fliegen - ist untragbar.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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