++ Audio | Black Friday – alternativer Konsum statt Schnäppchenjagd | Material für Hörfunk ++
O-Ton (Audio) vom 23. November 2022 | Material für Hörfunk
Audio | Black Friday – alternativer Konsum statt Schnäppchenjagd
BUND-Expertin Janine Korduan mit Tipps zum Black Friday: Wie sich mit Tauschen, Reparieren und Umsonst-Ecken Geld sparen lässt und der Umwelt geholfen werden kann:
Wie sind Rabatt-Tage wie der Black Friday zu bewerten? (Länge 0:47)
"Diese ganzen Schnäppchen belasten die Umwelt und das Klima enorm, denn es werden viele Dinge angeschafft, die gar nicht unbedingt benötigt werden. Das heißt, diese wurden letztendlich quasi umsonst produziert und insbesondere die Produktion von Produkten belastet am meisten die Umwelt und das Klima. Jede Person produziert in Deutschland jedes Jahr 20 Kilogramm Elektroschrott. Von diesen 20 Kilo wird so gut wie gar nichts repariert. Ein klein wenig Metall wird recycelt und herausgeholt, aber viele Rohstoffe landen in der Verbrennung und sind für immer verloren, können also nie wieder in einen Kreislauf zurückgeführt werden. Aber wir als Bund für Umwelt und Naturschutz sagen: Es geht auch anders. Indem wir nämlich Dinge secondhand kaufen, reparieren oder Dinge leihen. Das ist immer nachhaltiger."
W ie lassen sich kaputte Dinge reparieren? (Länge 0:20)
"Eine Reparatur kann in einem der mittlerweile über 450 Repair-Cafés selbst durchgeführt werden. Oder man kann in einem der vielen Video Selbsthilfe Kanäle im Internet schauen. Da gibt es sehr viele praktische Tipps. Oder man kann natürlich auch sein Elektrogerät in der lokalen Fachwerkstatt des Vertrauens reparieren lassen."
Tauschen statt kaufen? (Länge 0:50)
"Tauschen ist an sich ein ganz toller Beitrag zum Umweltschutz, insbesondere bei größeren Geräten, die man selten nutzt, lohnt sich das ganz besonders. Also innerhalb der Nachbarschaft, in Nachbarschaftszentren, in Bibliotheken oder auch über Onlineplattformen können Geräte untereinander getauscht werden. So kann man einerseits eine große Anschaffung, zum Beispiel wie eine teure Bohrmaschine vermeiden, die man letztendlich nur zweimal im Jahr benutzt und kann das Geld sparen und diese 1 bis 2 Male einfach leihen. Das ist super für den Ressourcenschutz, schont den Geldbeutel und wenn man sozusagen nicht verzichten kann auf das eigene Gerät zu Hause, kann man eben ein generalüberholtes Second Hand Elektrogerät auch mittlerweile auf verschiedenen Plattformen kaufen. Und das ist natürlich auch immer viel nachhaltiger als der Neukauf."
Mal ums Eck denken – Gebrauchtes in Umsonst-Ecken loswerden (Länge 0:53)
"Wenn man bei sich zu Hause aufräumt und aussortiert, dann findet man natürlich auch oft Gegenstände, die man vielleicht nicht mehr tauschen will, sondern einfach loswerden möchte und die aber immer noch funktionieren. Dafür eignen sich Umsonst-Ecken besonders gut, also sowohl physisch reale in der Nachbarschaft oder auch digitale. Man kann über Plattformen auch viele Dinge einfach verschenken. Wenn man eine echte Umsonst-Ecke in der Nachbarschaft einrichten will, wäre es gut, einen trockenen und sichtbaren Platz zu finden, wo auch Leute vorbeigehen und sich die Gegenstände anschauen können. Es ist wichtig, dass das gut sichtbar ist und dass so eine Ecke natürlich auch eindeutig markiert ist. Das heißt, dass nach einer gewissen Zeit die Dinge, die nicht mitgenommen werden, eben auch selbst fachgerecht entsorgt werden. Und gefährliche oder leicht zerbrechliche Dinge gehören natürlich auch nicht in eine solche Umsonst-Ecke."
Was kann die Politik gegen das Wegwerfen tun? (Länge 0:46)
"Nachhaltig sind Produkte nur, wenn sie möglichst lange genutzt werden. Dafür müssen sie natürlich einerseits gut designt sein und andererseits müssen sie immer wieder reparaturfähig sein. In Thüringen gibt es nun das Beispiel des Reparatur-Bonus, der sehr erfolgreich lief und sehr gut angenommen wurde. Viele Geräte wurden repariert. Und wir beim BUND fordern nun eine Ausweitung von diesem Bonus auf die gesamte Bundesrepublik. Dieser Bonus entlastet auch insbesondere einkommensschwache Haushalte und fördert die lokale Reparaturwirtschaft. Zum Beispiel Schuster: 1988 wurden noch rund 1000 Paar Schuhe pro Monat repariert. Mittlerweile sind es nur noch 40. Wenn eure Schuhe das nächste Mal kaputt sind, schaut doch mal, ob ihr einen Schuster findet, der sie euch reparieren kann."
Hinweis: Das BUND-Material für Hörfunkbeiträge zum Thema finden Sie in nach Antworten unterteilten Einzel-Aufnahmen unter: https://cloud.bund.net/index.php/s/8xcTiNKJmR2tRf3
Mehr Informationen:
Unseren Ökotipp zum Thema Black Friday finden Sie unter: www.bund.net/bund-tipps/oekotipps/
Weitere O-Töne des BUND können Sie als mp3-Datei herunterladen, bearbeiten und lizenzfrei für Medienberichte verwenden.
Pressekontakt: Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft, Tel.: 030-27586-433, E-Mail: janine.korduan@bund.net
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