Joschka Fischer schlägt in der ZEIT die Einführung einer Sonderbriefmarke zur Aids-Bekämpfung vor
Hamburg (ots)
Aussenminister Joschka Fischer findet den Vorschlag, einen globalen Hilfsfonds zur Bekämpfung von Aids und anderen Infektionskrankheiten in der Dritten Welt zu gründen, eine "sehr, sehr gute Idee". In einem Interview in den neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT sagte Fischer, die entsprechende Initiative des UN-Generalsekretärs Kofi Annan verdiene "alle Unterstützung". Nachdem auch der Bundeskanzler "eine entsprechende Verpflichtung in Sachen Armuts- und Krankheitsbekämpfung beim UN-Millenniumsgipfel für Deutschland zum Ausdruck gebracht" habe, "nähern wir uns jetzt der Situation, in der wir gegenüber dem Finanzminister sagen müssen: Hic Rhodos, hic salta!".
Auf eine Höhe des deutschen Beitrages zum UN-Hilfsfonds wollte sich Fischer nicht festlegen, er müsse "unserer Verantwortung gerecht" werden. Mit Nachdruck wolle er sich dafür einsetzen, "nicht nur beim Finanzminister, sondern auch bei der Privatwirtschaft und der Bevölkerung. Wir müssen breite finanzielle Unterstützung mobilisieren. Hier ist Kreativität gefragt - warum nicht beispielsweise eine Sonderbriefmarke zur Aids-Bekämpfung auflegen?"
Der Außenminister sieht infolge von Aids in der Dritten Welt eine "dramatische Situation, was die Entwicklung dieser Gesellschaften angeht, aber auch, was Frieden und Stabilität betrifft, im Inneren wie im Äusseren. Insofern dreht es sich nicht nur um Fragen der Humanität und Moral - allein das wären genügend gute Gründe für globale Solidarität. Es geht hier auch um Fragen krisenpräventiven Engagements."
Die Vereinten Nationen wollen am 25. Juni 2001 über den Hilfsfonds beraten. Die Weltbank schätzt den jährlichen Aufwand auf sieben bis zehn Milliarden Dollar, um wirksam helfen zu können.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 23/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 31. Mai 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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