ZEIT: Bundeskanzler Gerhard Schröder antwortet in einem Leserbrief auf Michael Naumanns Artikel über "Lebensheiligkeit"
Hamburg (ots)
Bundeskanzler Gerhard Schröder antwortet in einem Leserbrief in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT auf Michael Naumanns Artikel über den "Staat und die Heiligkeit des Lebens". Der Text habe bei ihm "eine Mischung aus Ratlosigkeit, Befremden und auch Kopfschütteln ausgelöst". Wirklich überrascht habe ihn Naumanns "offene Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit", und er gesteht, daß er mit "einem romantisch-religiösen Bedürfnis nach einer Wiederverzauberung der Welt persönlich nichts anzufangen" vermag.
Nicht nachvollziehen kann Schröder, warum Naumann "die 'Abwesenheit Gottes'" oder den "allgemeinen Verzicht auf theologische Argumente" in der Gen-Debatte als "peinliche Argumentationslücke" empfindet. Er selbst sei davon überzeugt, "daß sich eine moralische Position auch ohne den Rekurs auf Gott vertreten lässt". Problematischer jedoch erscheint dem Bundeskanzler das von Naumann vertretene Konzept der "Heiligkeit des Lebens" - "den Verlust des theologisch geprägten Respekts vor dem Sakralen und Nominosen". Schröder: "Darin, lieber Herr Naumann, kann ich Ihnen nicht folgen. Da bleibe ich Kind der Aufklärung und des Liberalismus".
Michael Naumann antwortet in derselben Ausgabe auf die Kritik.
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 31/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 26. Juli 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Leserbriefes und Michael Naumanns Artikels über den "Staat und die Heiligkeit des Lebens" können angefordert werden.
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