"Roman Herzog-Forschungsstipendien"
Bonn (ots)
Gemeinnützige Hertie-Stiftung und Alexander von Humboldt-Stiftung starten neues Stipendienprogramm für hoch qualifizierte Nachwuchswissenschaftler aus Mittel- und Osteuropa mit einem Fördervolumen von rund sieben Millionen Mark
Heute startet eines der umfassendsten privat finanzierten deutschen Förderprojekte auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in Mittel- und Osteuropa: Das Roman Herzog-Forschungsstipendien-Programm. Rund sieben Millionen Mark investiert die Gemeinnützige Hertie-Stiftung in den kommenden fünf Jahren für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus den MOE-Staaten, die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet für die Projektdurchführung und die Betreuung der Stipendiaten verantwortlich.
Dies gaben heute Professor Dr. Wolfgang Frühwald, Präsident der Humboldt-Stiftung, und Dr. Michael Endres, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, auf einer Pressekonferenz bekannt, die im Rahmen einer Tagung zur wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit Deutschlands mit den mittel- und osteuropäischen Staaten in der Alexander von Humboldt-Stiftung stattfand.
Das Stipendienprogramm steht unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bundespräsidenten und ermöglicht jährlich bis zu zwölf hoch qualifizierten Nachwuchswissenschaftlern aus allen Ländern Mittel- und Südosteuropas sowie dem Baltikum, ein selbst gewähltes Forschungsvorhaben während eines sechs- bis zwölfmonatigen Aufenthaltes an einer deutschen Forschungseinrichtung zu verwirklichen. Die Bewerber sollten nicht älter als 35 Jahre sein und ihre Promotion nahezu oder vollständig abgeschlossen haben. Die Ausschreibung der beiden Stiftungen richtet sich an Wissenschaftler aller Fachgebiete; mit Blick auf den spezifischen Reformbedarf in den mittel- und osteuropäischen Staaten sollen jedoch insbesondere Rechts-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaftler gefördert werden. Die Stipendienvergabe erfolgt ab Mai 2001 durch einen Auswahlausschuss nach strengen wissenschaftlichen Kriterien. Führungsqualitäten in Forschung und Lehre werden ebenso berücksichtigt wie die potentielle Multiplikatorrolle der Stipendiaten im wissenschaftlichen Austausch mit Deutschland.
Das Engagement der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung soll den mittel- und osteuropäischen Führungskräftenachwuchs in Wissenschaft und Forschung gezielt unterstützen. Auf dieser Grundlage leisten die Roman Herzog-Forschungsstipendien einen erheblichen Beitrag zum Aufbau neuer wissenschaftlicher Strukturen in den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas. Ziel des Förderprogramms ist es darüber hinaus, die bestehenden deutschen Kontakte zu herausragenden Wissenschaftlern und Forschungseinrichtungen in den MOE-Staaten zu vertiefen und auszubauen. Zugleich geht es darum, das deutsche Universitätssystem im internationalen Wettbewerb zu fördern und die deutsche Sprache als Wissenschaftssprache zu stärken.
Professor Wolfgang Frühwald, Präsident der Humboldt-Stiftung, betont die Dringlichkeit und die Nachhaltigkeit des Projektes: "Es gilt, die Abwanderung der besten jungen Wissenschaftler aus den Ländern Osteuropas und den rasanten Verfall der dortigen Bildungs- und Forschungseinrichtungen zu stoppen. Die Roman Herzog-Forschungsstipendien werden hierzu einen maßgeblichen Beitrag leisten."
Die Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Humboldt-Stiftung baut auf den Erfahrungen auf, die im Rahmen eines dreijährigen, sehr erfolgreichen Pilotprojektes gesammelt wurden. Das "Roman Herzog-Stipendienprogramm" wurde 1997 unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten ins Leben gerufen. Konzeption und Finanzierung lagen maßgeblich beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. 47 osteuropäischen Nachwuchswissenschaftlern konnte so ein Forschungsaufenthalt in Deutschland ermöglicht werden.
Humboldt-Stiftung und Gemeinnützige Hertie-Stiftung nehmen dies zum Anlass, eine erste Bilanz des bisherigen Förderprogrammes zu ziehen und zugleich den Stipendiaten ein Forum für Begegnung und Austausch zu bieten. Dies geschieht im Rahmen einer Tagung zur wissenschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit Deutschlands mit den mittel- und osteuropäischen Staaten, die am 17. November in der Humboldt-Stiftung in Bonn stattfindet und von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung finanziert wird.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert den internationalen Wissenschaftleraustausch. Sie vergibt Forschungsstipendien und Forschungspreise. Dadurch ermöglicht sie Akademikerinnen und Akademikern anderer Länder, an deutschen Universitäten und Forschungsinstituten ein Forschungsvorhaben eigener Wahl durchzuführen.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung arbeitet in den Schwerpunkten Neurowissenschaften/multiple Sklerose, Erziehung, Bildung und Soziales sowie Europäische Integration. In ihrem Europa-Schwerpunkt fördert sie insbesondere die Begegnung und den Austausch zwischen West- und Zentral- bzw. Osteuropäern.
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