POL-AK NI: Bundesweiter Kongress "Netzwerk demokratische Polizei"
Ein weiterer Baustein zur Stärkung der demokratischen Widerstandskraft der Polizeien
Hannover (ots)
Die Polizeiakademie Niedersachsen begrüßt mehr als 200 Teilnehmende vor Ort im Hannover Congress Centrum sowie mehrere Hundert Gäste per Livestream zum bundesweiten Kongress "Netzwerk demokratische Polizei". An zwei Tagen treten die Polizeien aus ganz Deutschland mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu aktuellen und auch kontrovers diskutierten Themen in den Dialog. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Konferenz der polizeilichen Hochschulen, Fachbereiche und Akademien des Bundes und der Länder (HPK) durchgeführt.
Das Spektrum des unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministers für Inneres und Sport Boris Pistorius stehenden Kongresses ist breit gefasst: Von zu untersuchenden Diskriminierungstendenzen über Aspekte der Organisationskultur, von Rassismus über Antisemitismus, Sexismus und Gender/LSBTIQ. In Workshops sowie an rund 30 Ständen werden den Teilnehmenden aus den Polizeien aller Bundesländer und des Bundes, aus Politik sowie polizeiinterner wie externer Wissenschaft aktuelle und wichtige Projekte und Trends in den Polizeien aufgezeigt. Am zweiten Tag folgen Fachreferate zum Komplex Führung und zur demokratischen Resilienz. Zum Abschluss werden Transferstrategien der wissenschaftlichen Impulse in die polizeiliche Praxis diskutiert.
Namhafte Referierende sind zu Gast. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts a.D. und Vorsitzender des Vereins Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Andreas Voßkuhle, führte in seiner Key Note "Demokratie Schützen - Zur Rolle der Institutionen und ihrer Mitwirkenden" in das Thema ein. Er betonte, dass wir Polizistinnen und Polizisten brauchen, die sich aktiv für die Demokratie einsetzen. Zudem müsste Demokratie vor Ort gestaltet und gelebt werden. Jeden Tag aufs Neue. Am zweiten Tag ist die Publizistin und Politikerin Marina Weisband Key Note Speakerin und referiert über Sicherheit und Freiheit in einer digitalisierten, demokratischen Gesellschaft.
Der Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen Carsten Rose zeigte sich über die hohe Resonanz erfreut. "Wir verstehen den Kongress als weiteren Baustein zur Stärkung der demokratischen Widerstandskraft der Polizeien sowie als Beitrag zum Austausch und zur Vernetzung der verschiedenen Akteure", so Rose in seiner Begrüßung. Die Polizei Niedersachsen hat bereits 2019 Schwerpunkte im Bereich Demokratiekompetenz gesetzt, sei es mit dem Projekt "Polizeischutz für die Demokratie" oder mit der Verortung der Stärkung der Demokratischen Resilienz als strategisches Ziel. In diesem Jahr wurde an der Polizeiakademie Niedersachsen zudem das Institut für Kriminalitäts- und Sicherheitsforschung (IKriS) gegründet.
Die Polizei ist als Teil des staatlichen Gewaltmonopols ein zentraler Akteur der Demokratie. Daher ist die demokratische Widerstandsfähigkeit innerhalb der Polizei sowie ihr Wirken nach außen immer auch ein Gradmesser der Demokratie und erfordert eine permanente und aufmerksame Reflexion polizeilicher Aufgaben und gelebter Praxis im Kontext demokratischer Werte. Für eine konstruktive und selbstkritische Reflexion spielen polizeiexterne und polizeiinterne Forschung, Bildung und die öffentliche Diskussion um und über die Polizei eine zentrale Rolle. Mit dem Kongress sollen Diskussionen aufgegriffen, kritische Diskurse geführt und der Austausch mit der Wissenschaft verstetigt werden.
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