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Polizeipräsidium Rheinpfalz

POL-PPRP: Acht Telefonbetrüge

Ludwigshafen (ots)

Gestern, 07.12.2023, wurden der Polizei insgesamt acht Betrugsversuche gemeldet. Bereits am 04.12.2023 hatte eine 70-Jährige eine SMS erhalten, vermeintlich von ihrer Tochter. Nach einer Konversation über WhatsApp bat das falsche Kind schließlich um Geld für zwei offenstehende Rechnungen. Bereits nachdem die 70-Jährige einen Überweisungsträger mit der entsprechenden Summe bei ihrer Bank eingereicht hatte, fiel der Betrug in einem Gespräch mit ihrer echten Tochter auf. Die Zahlung konnte durch die Bank noch gestoppt werden.

Auch in Frankenthal erhielt ein 49-Jähriger am 05.12.2023 eine betrügerische SMS, angeblich von seiner Bank. In dieser wurde ihm mitgeteilt, dass seine Banking-App angeblich abgelaufen sei und erneuert werden müsste. Über einen Link wurde er auf die vermeintliche Website der Bank geleitet und gab dort seine Bankdaten ein. Den Betrügern gelang es daraufhin rund 1.800 Euro zu erbeuten.

Von einer angeblichen Lottogesellschaft erhielt am 06.12.2023 ein 74-Jähriger einen Anruf. Ihm sollte weisgemacht werden, der Senior habe in der Vergangenheit gespielt und ein Abonnement abgeschlossen. Nun müsse er einen monatlichen Beitrag von etwa 80 Euro überweisen. Der 74-Jährige ließ sich davon nicht beeindrucken und bestand auf die Übersendung eines entsprechenden Schriftverkehrs. Der Betrüger reagierte darauf erzürnt und legte schließlich auf.

Insgesamt bei drei Seniorinnen im Alter von 74 bis 83 Jahren und einem 86-jährigen Senioren versuchten Betrüger außerdem mit der Masche "Falscher Polizeibeamter" an Geld zu gelangen. Keiner der Angerufenen ließ sich jedoch täuschen. Sie legten auf, ehe es zu einem Schaden kommen konnte.

Einen anderen Ansatz wählten Betrüger bei einer 65-Jährigen. Sie erhielt am 07.12.2023 mehrfach Anrufe einer anonymen Nummer. Zu hören war eine Bandansage welche dazu aufforderte, die 1 zu drücken. Bei Missachtung dieser Anweisung würden 600 Euro von ihrem Konto abgebucht. Die 65-Jährige ließ sich hiervon nicht täuschen und legte einfach auf.

Die Polizei appelliert: Immer wieder versuchen Betrüger am Telefon Geld und Wertgegenstände zu erbeuten. Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise und informieren Sie Ihre Angehörigen! Insbesondere ältere Menschen werden durch die trickreichen Täter häufig getäuscht.

Hier gängige Maschen im Überblick:

Falsche Polizisten:

Die erste Kontaktaufnahme verläuft über das Telefon. Die Betrüger geben sich dabei als Amtsperson, oft als Polizeibeamte aus. Häufig nutzen die Straftäter eine spezielle Technik, die auf dem Telefondisplay der Angerufenen die Notrufnummer 110 oder der örtlichen Polizeidienststelle anzeigt. Unter einem Vorwand wie beispielsweise, die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch, gelingt es den Betrügern immer wieder, glaubwürdig zu vermitteln, dass Geld und Wertsachen im Haus nicht sicher seien. Daher müsse alles in Sicherheit gebracht werden und einem Polizisten in Zivil ausgehändigt werden, der vorbeikäme.

Falsche Gewinnversprechen

Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Masche, die Betrüger in den unterschiedlichsten Varianten anwenden. Die Methode ist immer die gleiche: Vor einer Gewinnübergabe werden die Opfer dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, zum Beispiel "Gebühren" zu bezahlen, kostenpflichtige Telefonnummern anzurufen oder an Veranstaltungen teilzunehmen, auf denen minderwertige Ware zu überhöhten Preisen angeboten wird. Die vorgetäuschten Szenarien werden von den Gaunern laufend verändert. Mehr zu diesen Betrugsmaschen - beispielhaft dargestellt - erfahren Sie hier: https://s.rlp.de/8G

Messenger-Betrug:

Weit verbreitet ist inzwischen auch die Betrugsmasche per Messenger-Dienst. Dabei geben sich die Täter als Verwandte oder Bekannte aus und behaupten, dass die angezeigte Rufnummer die neue Erreichbarkeit sei. Im Anschluss wird um die Überweisung von Geldbeträgen gebeten, da man sich in einer Notlage befinde oder aktuell selbst keine Überweisungen vornehmen könne. Meist beginnt die Textnachrichten der Betrüger mit: "Hallo Mama/ hallo Papa, mein Handy ist kaputtgegangen. Hier meine neue Nummer. Die alte Nummer kannst du löschen." Das im Laufe des Gesprächs geforderte Geld, meist einige tausend Euro, landet auf einem Konto der Betrüger.

Phishing - Nachricht von falscher Bank

Cyberkriminelle verschicken betrügerische Nachrichten per E-Mail, über Messenger oder über soziale Netzwerke und fordern Nutzerinnen und Nutzer dazu auf, vertrauliche Informationen wie Passwörter, PINs/TANs Zugangsdaten oder Kreditkartennummern preiszugeben. Angeschriebene sollen auf einen Link klicken.

Die Gefahr: Die angegebenen Links führen auf gefälschte Internetseiten, auf denen die Daten abgegriffen werden. Die Nachrichten wirken täuschend echt, die Absender seriös. Viele Empfänger schöpfen daher keinen Verdacht und geben ihre Daten den Kriminellen preis. Durch KI-basierte Textübersetzung sind die Zeiten vorbei, in denen man Phishing an falscher Grammatik und Tippfehlern erkennen kann.

Seien Sie skeptisch bei E-Mails unbekannter Absender. Ihre Bank, Diensteanbieter oder Behörden bitten niemals per E-Mail darum, persönliche Daten wie Passwörter über einen Link zu ändern. Öffnen Sie keine Anhänge. Empfehlenswert ist es außerdem, Accounts zusätzlich mittels Zwei-Faktor-Authentisierung zu schützen. Durch die zweite Stufe der Identifizierung können Kriminelle selbst dann nicht auf Ihre Daten zugreifen, wenn sie bereits Ihr Passwort erbeutet haben.

Wir raten:

   - Legen Sie den Hörer auf! Das ist nicht unhöflich.
   - Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 
     an.
   - Übergeben Sie nie Geld oder Wertsachen an Unbekannte!
   - Die Polizei wird Sie niemals dazu auffordern, Geld oder 
     Wertsachen herauszugeben.
   - Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon mit den 
     Worten "Rate mal, wer hier spricht!" meldet, ohne sich selbst 
     namentlich vorzustellen.
   - Nutzen Sie nicht die Rückwahltaste! Geben Sie bei Rückfragen an 
     die Polizei die Telefonnummer der örtlichen Dienststelle selbst 
     über die Tasten ein.
   - Halten Sie in allen Fällen telefonische Rücksprache zu Ihren 
     Angehörigen oder kontaktieren Sie diese unter der Ihnen 
     bekannten Nummer.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Rheinpfalz
Pressestelle
Hannah Berens
Telefon: 0621-963-1500
E-Mail: pprheinpfalz.presse@polizei.rlp.de
https://s.rlp.de/86q

Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.

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