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POL-PPRP: Auf Telefonbetrüger reingefallen

Ludwigshafen (ots)

Erneut gelang es am Montagnachmittag (22.05.2023) Telefonbetrügern in Ludwigshafen Wertgegenstände und Bargeld zu erbeuten. Gegen 14:00 Uhr erhielt ein Mann in der Pariser Straße einen Anruf einer vermeintlichen Polizeibeamtin. Die Anruferin machte dem Mann glaubhaft, dass es im Bereich seiner Wohnanschrift vermehrt zu Einbrüchen käme und dass sein Hab und Gut deshalb in Gefahr sei. Der Mann glaubte der Anruferin und deponierte Wertgegenstände vor der Haustür, um sie von der vermeintlichen Polizeibeamtin abholen und sicher verwahren zu lassen. Erst gegen 17:00 Uhr bemerkte er den Betrug und informierte die Polizei. Die Tasche mit seinen Wertsachen war da bereits weg. Gegen 16:00 Uhr erhielt eine Frau im Hohen Weg einen weiteren Anruf. Auch hier gab sich die Anruferin als Polizistin aus. Dieses Mal wurde der Geschädigten von einem tödlichen Verkehrsunfall berichtet, den ihr Sohn verursacht habe. Auch in diesem Fall schenkte die Frau der Anruferin Glauben und übergab ihr wenig später persönlich das Bargeld. Die Abholerin wurde als circa 35-40 Jahre alt, circa 1,65 Meter groß und von schmaler Statur beschrieben. Sie habe dunkle glatte Haare und sei mit dunkler Jacke, dunklen Jeans und einer dunklen Schirmmütze bekleidet gewesen. Wer hat im Tatzeitraum im Bereich der Pariser Straße und des Hohen Weg die beschriebene Person beobachtet oder andere verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Sachdienliche Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Ludwigshafen unter der Telefonnummer 0621/963-2773 oder per E-Mail kiludwigshafen.k1.kdd@polizei.rlp.de entgegen.

Vorsicht bei betrügerischen Anrufen

Die Anzahl der betrügerischen Anrufe steigt stetig an. Zu diesen Anrufen zählen zum Beispiel die Tatvarianten "Falsche Polizeibeamte", "Enkeltrick", "Falsche Microsoft Mitarbeiter" oder auch "Gewinnversprechen". Die Betrugsmaschen sind sehr facettenreich und ändern sich ständig. Unter Verwendung von immer wieder neuen Geschichten, versuchen die Täter an das Vermögen der meist älteren Bürgerinnen und Bürger zu gelangen, indem sie sie überreden, Geld oder Wertgegenstände zu übergeben oder auch Überweisungen vorzunehmen. Obwohl schon viele Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert sind, gelingt es den Betrügern in Einzelfällen immer wieder, Geld oder Wertgegenstände von Betrugsopfern zu erlangen. Sollten Sie einmal einen solchen Anruf bekommen, seien Sie wachsam!

Die Polizei warnt insbesondere vor folgenden typischen Vorgehensweisen:

Gewinnversprechen

Die Betrüger rufen an und teilen mit, dass man bei einem Gewinnspiel eine gewisse Summe gewonnen hat. Sie erklären, dass der Gewinn jedoch nur ausgezahlt werden kann, wenn der Gewinner in Vorleistung tritt. Es sollen im Voraus Gebühren, Steuern oder andere Kosten bezahlt werden. Eine Verrechnung mit dem Gewinn wird mit unterschiedlichen Begründungen abgelehnt. Die Opfer sollen die Beträge beispielsweise überweisen oder die Bezahlung soll anhand von Pay-Karten erfolgen, z.B. von Google-Play Karten und die Codes sollen telefonisch übermittelt werden.

Falsche Amtspersonen

Die Täter geben sich am Telefon als Notare, Gerichtsvollzieher oder Rechtsanwälte aus und versuchen, den Angerufenen zu einer Zahlung zu veranlassen. In aktuellen Varianten wird auch mit der Angst vor Corona gespielt. So gaben sich Täter als Ärzte aus und erklärten, dass sich der Enkel der Angerufenen wegen einer schweren Coronainfektion im Krankenhaus befände. Um das Leben des Enkels zu retten, benötige man ein sehr teures Medikament und sei deshalb auf das Geld der Angerufenen angewiesen.

Falsche Polizeibeamte

Die Betrüger geben sich am Telefon als Polizeibeamte aus und erklären zum Beispiel, dass es im näheren Wohnumfeld des Angerufenen zu Einbruchsdiebstählen gekommen wäre und dass die Wahrscheinlichkeit groß sei, dass demnächst auch in das Haus oder in die Wohnung des Angerufenen eingebrochen werde. Damit das Geld und die Wertgegenstände sicher seien, sollten sie einem Boten übergeben werden, der sie zur Polizei oder zum Amtsgericht in Verwahrung bringt. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Polizei-Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt. Ein neues Vorgehen der Täter: Wenn der Angerufene misstrauisch wird und einen Streifenwagen verlangt, meldet der Täter bei der Polizei eine angebliche Schlägerei in der Wohnstraße des Angerufenen, so dass dann tatsächlich ein Streifenwagen durch die Straße fährt.

Enkeltrick

Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren Menschen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Bei einer neuen Tatbegehungsalternative erhalten die Opfer per WhatsApp von einer unbekannten Nummer eine Mitteilung eines nahen Verwandten. Als Begründung für die neue Nummer wird zum Beispiel angegeben, dass das alte Handy defekt sei. Im weiteren Verlauf wird um Begleichung dringender Rechnungen gebeten. Aber auch andere Betrugsmaschen in Zusammenhang mit Covid 19 sind im Umlauf. Am Telefon geben sich die Betrüger als Angehörige aus und behaupten, mit dem Coronavirus infiziert zu sein. Die Kriminellen täuschen vor, finanzielle Unterstützung für die Behandlung zu benötigen und bitten ihre Opfer um Geld oder andere Wertgegenstände, die ein Freund abholen wird.

Kombination Falscher Polizeibeamter und Enkeltrick

Zunächst ruft jemand an, der sich als Enkel oder Kind oder sonstiger Verwandter ausgibt und erklärt, dass etwas Schlimmes passiert sei, wie zum Beispiel ein Autounfall, bei dem jemand gestorben ist. Kurze Zeit später ruft ein anderer Täter an, der sich als Amtsperson ausgibt und erklärt, dass der Angehörige eine Kaution benötige für den Haftrichter, um zum Beispiel eine Inhaftierung zu vermeiden.

Falsche Microsoft Mitarbeiter

Die Betrüger rufen an und geben sich als Mitarbeiter des technischen Supports von Microsoft aus. Sie erklären oft in englisch oder in gebrochenem englisch, dass sich auf dem Computer des Angerufenen ein Virus befinden würde. Sie bieten Hilfe an und wollen einen Fernzugriff auf das Gerät erhalten. Falls der Angerufene solch einen Fernzugriff zulässt, gelangen die Täter an die persönlichen Daten, wie zum Beispiel Passwörter für das Online Banking.

Die Polizei rät zu folgenden Verhaltenshinweisen:

   -	Beachten Sie, dass die Polizei Sie nie unter der 110 
kontaktiert.
   -	Wenn Sie im Gespräch aufgefordert werden unter Verwendung der 
Rückruftaste die 110 zu wählen, legen Sie auf und wählen Sie die 
Nummer selbst.
   -	Wenn Sie einer der vorgenannten Anrufe erreicht, legen Sie 
einfach den Hörer auf.
   -	Geben Sie keine persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum, 
Bankverbindungen, Vermögensverhältnisse an fremde Personen heraus.
   -	Die Polizei schickt keine Zivilkräfte, um Geld oder Wertsachen 
abzuholen und vorsorglich in Verwahrung zu nehmen.
   -	Lassen Sie Ihre Telefonnummer aus den Telefonverzeichnissen 
löschen.
   -	Bringen Sie den Anruf bei der nächsten Polizeidienststelle oder 
per Onlinewache zur Anzeige.
   -	Bei Anrufen von falschen Microsoft Mitarbeitern: Installieren 
Sie bei einem Telefonat keine Fremdsoftware auf Ihrem Gerät. Sollte 
der Anrufer dennoch Zugriff auf Ihr Gerät bekommen haben, trennen Sie
bestenfalls Ihren PC vom Internet oder ändern Sie anschließend alle 
Passwörter und Zugangsdaten.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Rheinpfalz
Pressestelle
Bastian Hübner
Telefon: 0621-963-1500
E-Mail: pprheinpfalz.presse@polizei.rlp.de
https://s.rlp.de/86q

Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.

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