POL-PDTR: Kriminalstatistik der PI Baumholder für das Jahr 2020
Baumholder (ots)
Presseerklärung der Polizeiinspektion Baumholder zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2020 im Polizeibezirk Baumholder
Polizeiliche Kriminalstatistik - Übersicht 2020 Allgemeines
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte unter Beschränkung auf ihre erfassbaren wesentlichen Inhalte. Sie soll damit im Interesse einer wirksamen Kriminalitätsbekämpfung zu einem überschaubaren und möglichst verzerrungsfreien Bild der angezeigten Kriminalität führen. Der örtliche Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Baumholder umfasst die Verbandsgemeinde Baumholder.
Auf einer Fläche von 192 km² sind 9.543 Einwohner zu betreuen. Hinzu kommen derzeit ca. 8000 Angehörige der amerikanischen Streitkräfte mit zivilem Gefolge, Tendenz steigend. In der Flächennutzungsstruktur des Landkreises Birkenfeld gliedern sich die einzelnen Nutzungsflächen wie folgt auf: - 12% Siedlungs- und Verkehrsfläche - 34% Landwirtschaftsfläche - 54% Waldfläche
Übersicht
Im Jahr 2020 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der PI Baumholder insgesamt 465 Straftaten statistisch erfasst. Dieser und die in diesem Abschnitt nachfolgenden Werte stellen die erfassten Zahlen dar, die je nach sachlicher Zuständigkeit von hiesiger Polizeiinspektion als auch von der Kriminalinspektion endsachbearbeitet wurden. Gegenüber dem Vorjahr mit 457 Fällen bedeutet dies eine Zunahme um 8 Fälle = +1,75%. Aufgeklärt wurden 320 Straftaten. Die Aufklärungsquote beträgt 68,8% und ist im Vergleich zum Vorjahr 2019 (61,7%) gestiegen. In 2020 wurden insgesamt 242 Tatverdächtige ermittelt. Die geschlechterspezifische Betrachtung der Tatverdächtigen hat sich 2020 wie nachfolgend dargestellt: 168 männliche Tatverdächte, 74 weibliche Tatverdächtige. Der Anteil der Nichtdeutschen unter den ermittelten Tatverdächtigen (TV) betrug in 2020 27,7 % (67 TV); zum Vergleich 2019: 75 TV, Anteil von 31,4%. Dieser relativ hohe Anteil an nichtdeutschen Tatverdächtigen lässt sich hauptsächlich mit der Stationierung von US-amerikanischen Soldaten sowie zivilem Gefolge erklären.
Bei der Betrachtung der Fälle, die ausschließlich in der sachlichen Zuständigkeit hiesiger Polizeiinspektion liegen, stellen sich die Werte wie folgt dar: Straftaten in 2020 insgesamt: 344 Aufklärungsquote: 68,3% Ermittelte Tatverdächtige: 268 (der leichte Überhang zu der örtlichen Übersicht entsteht durch das Wohnortprinzip in Fällen sog. Jugendkriminalität, da die sachliche Endsachbearbeitung bei Minderjährigen und Heranwachsenden unabhängig vom Tatort bei der Heimatdienststelle der Betroffenen erfolgt).
Gewalt in engen sozialen Beziehungen
Im Jahr 2020 wurden 14 Fälle im Bereich von Gewalt in engen sozialen Beziehungen erfasst. Somit ist ein leichter Rückgang zum Jahr 2019 zu erkennen, in welchem 15 Fälle bekannt wurden.
Steigerung Diebstahl ohne erschwerende Umstände - Konstanz bei Diebstahl mit erschwerenden Umständen
In 2020 wurden bei hiesiger Polizeiinspektion 88 Diebstähle ohne erschwerende Umstände ("einfache Diebstähle") bekannt, was eine Reduzierung um 2,2% zu den 90 Straftaten aus 2019 darstellt. Im Bereich der Diebstähle unter erschwerenden Umständen erhöhte sich Zahl der bekannten Straftaten in diesem Bereich auf 35 Fälle und bewegt sich somit annähernd auf dem Niveau von 2016 (39 Fälle).
Leichte Absenkung der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit
Nachdem im letzten Jahr ein Anstieg im Bereich der Rohheitsdelikte (Körperverletzungsdelikte, Raub, räuberische Angriffe, etc.) zu verbuchen war, ist 2020 wieder ein leichter Rückgang der Fallzahlen festzustellen. Die Zahlen im Bereich der sog. Rohheitsdelikte liegen in 2020 bei 90 Fällen. Im Bereich des Deliktsfeldes der gefährlichen - und schweren Körperverletzung wurden 11 Fälle bekannt, wobei die Aufklärungsquote in diesen Deliktbereichen bei 82% lag.
Rückgang Straßenkriminalität
Hier handelt es sich um Straftaten auf öffentlichen Wegen und Plätzen, der gefährlichen und schweren Körperverletzung auf Straßen, Wegen und Plätzen, Diebstahlsdelikte mit Bezug zum öffentlichen Raum, der Sachbeschädigung an Kraftfahrzeugen sowie der sonstigen Sachbeschädigung auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Hierunter werden auch bestimmte Sexualdelikte wie Exhibitionismus und sexuelle Belästigung subsumiert. In 2020 wurden im Dienstgebiet der PI Baumholder 76 Fälle bekannt, somit kann festgestellt werden, dass die Straßenkriminalität im Vergleich zum Vorjahr auf gleichem Niveau verbleibt (2019: 77 Fälle).
Jugendkriminalität
In 2020 waren von den 242 festgestellten Tatverdächtigen (TV) 38 Kinder, Jugendliche und Heranwachsende (entspricht einem Anteil von 15,7%). Hier lässt sich im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang feststellen (in 2019: 44 TV, entsprach einem Anteil von 18,4%). Deliktische Schwerpunkte lassen sich hier im Bereich der Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit mit 7 TV, sowie bei den Eigentumsdelikten mit 6 TV feststellen. Häufig waren gruppendynamische Prozesse, der übermäßige Konsum von alkoholischen Getränken und; oder Betäubungsmittel mitursächlich und konfliktauslösend.
Gewalt gegen die Staatsgewalt / Widerstandsdelikte
Der in den vergangenen Jahren zu bemerkende ansteigende Trend setzte sich im Jahr 2020 nicht fort: Die Fallzahlen der Gewaltbereitschaft gegenüber Polizeibeamtinnen und -beamten, anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie sonstigen Angehörigen staatlicher Institutionen waren in 2020 von sinkender Tendenz gegenüber 2019. Derartige Tathandlungen stellen dabei direkte Angriffe auf die Amtsträger als Personen und gleichermaßen auch gegen den demokratischen Rechtsstaat und die Institutionen des staatlichen Handelns dar. Im Bereich der PI Baumholder ist die Zahl in 2020 im Bereich von Widerstandshandlungen sowie tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehenden Personen von 8 Fällen auf 5 Fälle gesunken. Kein festgestellter Tatverdächtiger war hierbei unter 21 Jahre alt. Schlussbewertung
Die Kriminalstatistik 2020 ist unter den besonderen gesellschaftlichen Anforderungen und Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie zu betrachten, welche weitreichende Einflüsse auf das öffentliche Leben, aber auch auf dienstliche Aufgabenstellungen beinhaltete. Die Polizei Baumholder wird auch zukünftig einen Schwerpunkt ihrer polizeilichen Arbeit in der Bekämpfung der Aggressionsdelikte, sowie der Gewalt im öffentlichen Raum bei strikter Anwendung des integrativen Ansatzes sehen. Darüber hinaus stehen besonders sozialschädliche Straftaten im Zusammenhang mit der Straßenkriminalität im Fokus der polizeilichen Kriminalbekämpfungsstrategie.
Regelmäßige Kooperationen und enge vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Veranstaltern, Genehmigungsbehörde (auf kommunaler Ebene, Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltung Baumholder), sowie unseren Sicherheitspartnern bei den US-Streitkräften in Baumholder könnten bei gleichzeitiger Anwendung der Präsenzstrategie zu einem nachweisbar positiven Erfolg beisteuern.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Baumholder
Telefon: 06783/991-30
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