All Stories
Follow
Subscribe to Frankfurter Rundschau

Frankfurter Rundschau

Koalition ohne Zauber

Frankfurter Rundschau (ots)

Selten wohnte einem Anfang so wenig Zauber inne wie bei der neuen Regierungskoalition. Das hat aber auch niemand anders erwarten können.

Manche sehen in dem Bündnis bereits die letzte Chance für die Demokratie, sogar der Kanzler in spe, Friedrich Merz. Das klingt dramatisch und ist auch so gemeint. Es bedeutet aber zugleich, dass die künftige Regierung nicht zu denjenigen gehören wird, die sich mit überzogenen inhaltlichen Erwartungen plagen muss. Die wichtigste Erwartung an diese Regierung ist eigentlich niedrig - Hauptsache, nicht scheitern.

Union und SPD müssen beweisen, dass sie den erhofften Aufbruch schaffen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass noch mehr Menschen sich von der Demokratie abwenden und der extrem rechten AfD nachlaufen.

Ganz entscheidend wird dabei sein, dass sich CDU und CSU nicht von der AfD treiben lassen oder gar die "Brandmauer" einer Zusammenarbeit einreißen. Damit würde sie die extreme Rechte noch mehr stärken - so wie es Friedrich Merz mit seiner fatalen Fehlentscheidung bereits getan hat, als er im vorigen Bundestag für einen Antrag zur Migrationspolitik die Mehrheit auf der rechten Seite suchte.

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222

Original content of: Frankfurter Rundschau, transmitted by news aktuell

More stories: Frankfurter Rundschau
More stories: Frankfurter Rundschau
  • 08.04.2025 – 17:18

    Klimaschutz nicht vernachlässigen

    Frankfurt (ots) - Erstaunlich ist jedoch, dass der Schutz des Klimas politisch umso weniger eine Rolle spielt, desto spürbarer es sich ändert. Im Sondierungspapier von Union und SPD heißt es lediglich: "Wir stehen zu den deutschen und europäischen Klimazielen. (...) Wir arbeiten entschlossen daran, diese Klimaziele einzuhalten." Für CDU und CSU war Klimaschutz noch nie ein ernsthaftes Anliegen. Bei den Konservativen funktioniert der Verdrängungsmechanismus bestens. Als ...

  • 07.04.2025 – 17:24

    Im falschen Jahrhundert

    Frankfurt (ots) - Der Immobilien-Tycoon im Weißen Haus verbreitet als Heilsbotschaft eine notdürftig zusammengezimmerte Ideologie, die imperialistisches Streben mit ökonomischer Abschottung verknüpft. So wie einer seiner Vorvorgänger, William McKinley. Nur regierte der an der Schwelle zum 20. Jahrhundert, als es noch Nationalökonomien gab. Heute findet das Wirtschaften in globalen Netzwerken mit wechselseitigen Abhängigkeiten statt. Trump ist wirtschaftspolitisch im ...

  • 06.04.2025 – 17:34

    Ein Anfang

    Frankfurt (ots) - Die Demonstrationen in den USA sind ein erstes ernstzunehmendes Lebenszeichen der Opposition gegen die zerstörerische Politik der Trump-Administration. Es wird aber nicht reichen, um die begonnenen Angriffe auf die Demokratie, Menschenrechte und Globalisierung zu stoppen oder gar umzukehren. Die unterschiedlichen Gruppen werden zusätzlich zu ihren Forderungen eine Idee entwickeln müssen gegen die MAGA-Bewegung von US-Präsident Donald Trump. Hier kommt ...