Regionale Energie- und Wärmekonzepte richtig planen - Individuelle Wärmekonzepte nützen Bürgern und Kommunen - Kostenfallen durch oberflächliche und einseitige Planungen
Frankfurt (ots)
Städte, Gemeinden und Bürger sind auf der Suche nach bestmöglichen Lösungen, wenn es um die sichere Wärmeversorgung ihrer Immobilien geht. Schließlich will man ja die nächsten Winter in gemütlich warmen Wohnungen, Büros sowie in gut beheizten öffentlichen und sozialen Einrichtungen verbringen - und dies kosteneffizient bei niedrigstem Energieverbrauch. Um als Kommune möglichst autark zu sein, treten hierbei zentrale Nah- und Fernwärmenetze zunehmend in das Blickfeld der Kommunalpolitik und Bürger. Denn beispielsweise mit einem zentralen Biomasseheizwerk hofft man einerseits unabhängig und klimapolitisch einwandfreien Strom zu erzeugen, aber auch geringe Heizkosten für die Anwohner zu erzielen. Wie allerdings viele Beispiele in Deutschland zeigen, geht diese Rechnung aufgrund fehlerhafter und zu einseitiger Planungen nicht auf. Energieverluste durch lange Wärmelieferstrecken in den Erdleitungen, zu geringe Wärmenetzauslastungen durch Neubauten und sanierte Gebäude aber oft auch die falsche und ungenügende Kalkulation des Primärenergieverbrauchs führen dazu, dass sich hochinvestive Projekte schnell zu Kostenfallen für die Kommunen und Bürger entpuppen. Durch unerwartet hohe Heizkosten und die Verluste der Wärmenetzbetreiber wird den Einwohnern vielerorts sogar eine finanzielle Doppelbelastung zugemutet.
Die Planung der wirtschaftlichsten Energie- und Wärmeversorgung ganzer Wohngebiete ist komplex und von den strukturellen Gegebenheiten vor Ort abhängig. Von der Politik geförderte Niedrigenergiehäuser in Neubaugebieten aber auch energetisch sanierte Immobilien haben zum Beispiel einen viel geringeren Energie- bzw. Wärmebedarf. Hinzu kommt, dass man die Beschaffungskosten und die Verfügbarkeit der für den zentralen Einsatz gewünschten Primärenergie langfristig planen muss. Anstatt die energetischen Vorteile dezentraler, individueller Heizungslösungen in die Planungen technikoffen mit einzubeziehen, werden in Satzungsänderungen zu Bebauungs- und Sanierungsplänen so genannte Verbrennungsverbote, Anschluss- und Benutzungszwänge gegenüber den Bürgern ausgesprochen. Unter Zwang ist dann über viele Jahre hinweg die freie Wahl der Heizungstechnik verboten, und zwar egal wie energieeffizient solche Lösungen wären und welchen Wohlfühlfaktor sie den Hausbewohnern bescheren würden. Dass man mit modernen energieeffizienten Heizungsanlagen wie zum Beispiel Öl-/Gas-Brennwertheizungen, solarthermische Anlagen, Zentralheizungskesseln für feste Biomasse, Wärmepumpen, neueren Systemen wie Mini- und Mikro-KWK aber auch Einzelraumfeuerstätten wie Kamin- und Kachelöfen bis zu 40 Prozent Energie oder mehr einsparen und zudem noch die Umwelt schonen kann, wird leichtfertig außer Acht gelassen.
"Unabhängigkeit um jeden Preis, mit geradezu monopolistisch geprägten Entscheidungen und unter Aushebelung aller marktwirtschaftlichen Vorteile zu erzwingen, das führt in der Gesamtbetrachtung nicht zu den gewünschten Erfolgen. Denn nicht selten besteht unter dem Vorwand einer besseren Klimapolitik lediglich nur ein wesentliches Ziel, nämlich das Produktportfolio der Stadtwerke zu erweitern und der Kommune eine neue, langfristige Einnahmequelle zu verschaffen", sagt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme. Bürger, die von den vorweg geschilderten, kommunalen Entscheidungsprozessen zur Einrichtung zentraler Wärmenetze betroffen sind, haben oftmals mit vier bis sechs Wochen nur wenig Zeit, sich zu wehren. Ist man einmal an einen Wärmeliefervertrag gebunden, gibt es kaum noch Möglichkeiten eines Ausstiegs. "Wenn in der eigenen Kommune zum Beispiel neue Bauleitplanverfahren, Brennstoffverordnungen oder Fernwärmesatzungen entstehen, gilt es aktiv zu werden. Betroffene Bürger können zum Beispiel als Bürgerinitiative Einfluss auf die Kommunalpolitik ausüben", empfiehlt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme. Weitere Informationen: www.freie-waerme.de
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