Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
AIDA-Kreuzfahrtunternehmen fordert Walfangstopp von Färöer-Regierung
Hagen (ots)
Nach wochenlangen Verhandlungen mit dem Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), in denen es darum ging, dass AIDA Cruises die Anlandungen auf den europäischen Färöer-Inseln auf ihrer Amerikatour als positives Zeichen für den Walschutz beenden sollte, fand sich der Kompromiss mit den Tierschützern in einem Schreiben von AIDA an den Premierminister der Färöer-Inseln, Kaj Leo Johannesen.
Die AIDA-Umweltdirektorin Monika Griefahn, vormals sächsische Umweltministerin, bringt in dem Brief an den Premier die Besorgnis über die jüngsten vom WDSF publizierten Walfänge an den Färöer-Küsten zum Ausdruck. "Innerhalb von drei Wochen wurden 1.085 Wale und Delfine blutig und grausam abgeschlachtet", hieß es vom WDSF.
Monika Griefahn schreibt an Kaj Leo Johannesen: "Verschiedene unserer Gäste möchten, dass wir die Reiseroute ändern, weil sie den Walfang mit ihrer Reise nicht unterstützen wollen. Sie haben auch Sorge, dass ihre Kinder unabsichtlich Augenzeuge einer Waltötung werden. Im Namen von AIDA Cruises möchte ich unseren Wunsch äußern, dass Sie den Walfang auch im Interesse des Schutzes dieser Wildtiere stoppen. Andererseits möchten wir auch verhindern, dass unsere Gäste Walfleisch essen, das mit Schwermetallen oder PCB belastet ist und somit eine Gesundheitsgefährdung darstellt."
Stattdessen schlägt AIDA dem Färinger Premierminister den Schutz der Wale und nachhaltige Praktiken wie Walbeobachtungstouren vor und erwartet eine positive Antwort von der Färöer-Regierung.
Das WDSF hatte neben AIDA auch den Deutschen Fußballbund (DFB) in einem Schreiben auf die Gesundheitsgefährdung des Verzehrs von Walfleisch auf Fischbuffets durch die National-Fußballspieler beim anstehenden WM-Qualifikationsspiel auf den Färöer-Inseln aufmerksam gemacht.
Durch eine WDSF-Strafanzeige gegen den Färöer-Walfang war von der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft in Kopenhagen/Dänemark bestätigt worden, dass sich auf den Fischbuffets der Färinger auch kontaminiertes Walfleisch befinden würde. Ein weiteres Ergebnis der strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Färöer-Walfang ist eine gesetzlich vorgesehene Lizensierung ab 2015, die es nur noch wenigen ausgebildeten Walfängern erlaubt, am traditionellen Walfang teilzunehmen. Das WDSF hofft, mit all diesen Mitteln den Walfang zugunsten der intelligenten Meeressäuger stoppen zu können.
Schreiben AIDA an Färöer-Premierminister: http://www.wdsf.eu/images/_faeroeer_walmord/AIDA.pdf
Hintergrund: http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang
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