Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte GmbH
LGP und Andersen Tax & Legal laden zu Africa Talks
Wien (ots)
Konferenz aus Anlass des "High-Level Forum Africa-Europe" zum Abschluss des österreichischen EU-Ratsvorsitzes
Aus Anlass des heute stattfindenden "High-Level Forum Africa-Europe" zum Abschluss des österreichischen EU-Ratsvorsitzes lud LANSKY, GANZGER + partner (LGP) in Kooperation mit Andersen Tax & Legal Germany zur Podiumsdiskussion über die Zukunft der afrikanisch-europäischen Beziehungen. Für die Africa Talks konnten Gabriel Lansky (LGP) und Hermann Knott (Andersen) hochkarätige Sprecher gewinnen, darunter den ehemaligen WKO-Präsidenten Christoph Leitl, den Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz, den Afrikanisten Prof. Adams Bodomo, den Gründer der Smart Africa Alliance, Hamadoun Touré, NR-Abgeordneten Martin Engelberg, AGRANA Fruit Services Vorstand Herbert Hlawati, Fritz Sacher - CEO Pioneering Africa und Vorstandsmitglied DAWA uvm. Der Einladung folgten 100 geladene Unternehmensvertreter. Moderiert wurde die Diskussion von Flavia Inzikuru - sie leitet bei LGP und Andersen Tax & Legal Deutschland den African Desk, und Georg Lennkh, Vorstandsmitglied des Bruno-Kreisky-Forum für internationalen Dialog und ehemaliger Afrika-Sonderbeauftragter des österreichischen Außenministers. Im Fokus standen Chancen und Herausforderungen einer Geschäftstätigkeit in Afrika beziehungsweise mit Geschäftspartnern aus Afrika.
Neokolonialismus erschwert Begegnung auf Augenhöhe
Die Schicksale Afrikas und Europas sind historisch eng verwoben, aus afrikanischer Perspektive tritt Europa noch immer als Kolonialmacht auf, so der Afrikawissenschaftler Adams Bodomo von der Universität Wien. "Der Export europäischer Werte wird von Afrikanern als neokolonialistisch wahrgenommen. Europa hat Afrika erobert und jetzt erlebt es den Kontinent als humanitäre und wirtschaftliche Belastung." Investitionen europäischer Unternehmen sollten daher weniger unter dem Titel der humanitären Hilfe laufen. "Wenden Sie sich an die Jugend in Afrika", so sein Appell an die rund 100 Unternehmensvertreter bei den Africa Talks. Der ehemalige WKO-Präsident Christoph Leitl fordert einen "Marshallplan" für Afrika. Hamadoun Touré sieht den Marshallplan in der Theorie als guten Ansatz, allerdings würden zwei wichtige Voraussetzungen für die Umsetzung noch fehlen: ein nach dem Zweiten Weltkrieg vorhandenes Schuldbewusstsein und das nötige Investitionsvolumen. Leitl weiter: Mit China sei Europa ein ernstzunehmender Konkurrent erwachsen. "Wenn ausländische Unternehmen an langfristigen Investitionen interessiert sind, haben die Menschen in den afrikanischen Ländern eine Perspektive und wandern nicht aus", so der ehemalige WKO-Chef und aktuelle Präsident der Europäischen Wirtschaftskammer Eurochambres. Christoph Leitl verwies auf ARCHIPELAGO - ein Programm zur Entwicklung der Wirtschaft. Dieses setze an der Qualifikation von Arbeitskräften an, mit dem Ziel einer für den Arbeitsmarkt relevanten Berufsausbildung. NR Martin Engelberg - er ist stellvertretender Vorsitzender des Unterausschusses für Entwicklungszusammenarbeit im Österreichischen Parlament - sieht auf beiden Seiten offene Hausaufgaben und verweist auf Frauenrechte oder generell das Thema Rechtsstaatlichkeit. Entwicklungszusammenarbeit erlebe Engelberg als unbefriedigend. "Meist geht es bei Entwicklungszusammenarbeit um das Feilschen über Beitragszahlungen, das eigentliche Thema gerät in den Hintergrund. Dabei wäre es wichtig, Ausgaben effektiv zu gestalten", so der Parlamentarier. Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz: "Der europäische Diskurs über Beschäftigung und Wachstum passt nicht nach Afrika. Das Bruttoinlandsprodukt sagt wenig über die realen wirtschaftlichen Verhältnisse aus, wenn die meisten Menschen in Subsistenzwirtschaft tätig sind."
Angstgespenst Migration als irrationale Irritation
Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz lieferte einen für die Teilnehmer der Africa Talks unerwarteten Befund zur Frage der Migration aus Afrika. Demnach zeigen aktuelle Studien, dass etwa ein Drittel der afrikanischen Bevölkerung den Umzug in ein anderes Land erwägt. Ähnlich hoch sei der Anteil in europäischen Ländern. Investitionen und Migration müssten getrennt betrachtet und diskutiert werden, so Münz. Auch Gastgeber Gabriel Lansky relativierte mögliche Ängste vor Fluchtbewegungen aus Afrika. "Der Milliardenbevölkerung des afrikanischen Kontinents stehen geschätzt 20 Millionen Menschen auf der Flucht gegenüber. Das sind dramatische Zahlen. Aber insgesamt ist das Angstthema Migration nicht unlösbar. Im Hinblick darauf, dass Europa im Jahr 2018 mit nicht einmal 100.000 Flüchtlingen rechnet und darauf, dass eine Million flüchtende Menschen in Afrika selbst aufgenommen werden, halte ich die Fokussierung auf das Angstgespenst Migration aus Afrika für einen unverständlichen Ansatz. Speziell, wenn man bedenkt, dass das keineswegs reiche Uganda bereits mehr als 1 Million Flüchtlinge aufgenommen hat", so der Anwalt.
Wirtschaftlicher Erfolg mit regionalen Produkten für regionale Abnehmer
NR Martin Engelberg sieht den Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg europäischer Unternehmen in Afrika in der lokalen Produktion mit lokalen Arbeitskräften für lokale Märkte. Erfolgreiche europäische Unternehmen wie Dopppelmayr und VAMED würden auf lokale Wertschöpfung durch lokale Arbeitskräfte setzen. AGRANA Fruit Services Vorstand Herbert Hlawati bestätigt diese Einschätzung. "Bei unseren Projekten in Afrika verbünden wir uns mit lokalen Investoren und sorgen für den nötigen Know-how-Transfer bei Produktionsprozessen. Das hat sich als Erfolgsmodell für die Schaffung von Arbeitsplätzen erwiesen." Fritz Sacher - CEO Pioneering Africa und Vorstandsmitglied DAWA - wies auf in Afrika lokal unterschiedlichen Qualitätsstandards in der Produktion hin. Er setze daher auf den Aufbau von Produktionsnetzwerken in Afrika und den Verkauf von für die jeweilige Region entwickelten Waren. Sein Befund: "Die europäischen Unternehmer sind in Afrika noch nicht angekommen. Wer als Europäer in die Märkte Afrikas geht, ist noch immer Pionier."
Afrika ist ein junger Kontinent mit Potenzial
Auch die Gastgeber der Africa Talks sind vom Potenzial der afrikanischen Märkte für europäische Investoren überzeugt. "Laut Weltbank befinden sich sechs der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt in Afrika. Der Kontinent mit seiner jungen Bevölkerung ist ein Nachbar Europas und hat enormes wirtschaftliches Potenzial", so Rechtsanwalt Gerald Ganzger. "Für die Bearbeitung der afrikanischen Märkte sind die Kombination von internationalen Standards in der Arbeit und lokaler Expertise Voraussetzung. In Bezug auf Afrika haben wir in Andersen Tax & Legal einen idealen Partner für diesen Ansatz gefunden". Co-Gastgeber Hermann Knott, Andersen Tax and Legal Germany: "Wir haben unsere internationale Strategie auf Afrika ausgerichtet und sind mittlerweile mit 8 Büros vor Ort aktiv. Gabriel Lansky: "In Afrika hat sich ein bemerkenswerter Dienstleistungssektor herausgebildet, mittlerweile zählt der Kontinent zu den weltweit führenden Anbietern von digitalen Dienstleistungen und Mobilfunktechnologie. Kein Wunder, dass Google und Facebook Milliarden in die afrikanischen Märkte, in Forschung und Entwicklung investieren. Die Bevölkerung Afrikas ist jung - bis zum Jahr 2050 wird sie sich auf 2,5 Milliarden Menschen verdoppeln. Gleichzeitig arbeiten 20 Prozent der Bevölkerung als Selbständige, weitere 50 Prozent sind für Start-ups aktiv. Ein Kontinent der Möglichkeiten, nicht der Flucht." Hamadoun Touré, der Gründer der Smart Africa Alliance: "Im Rahmen einer intelligenten Afrika-Politik sollten die beiden Kontinente über digitale Technologien verbunden werden mit dem Ziel der Schaffung eines digitalen Binnenmarkts." An die Teilnehmer der Africa Talks gerichtet: "Schließen Sie sich der Initiative der Smart Africa Alliance an". Smart Africa ist eine Vereinigung zur "Beschleunigung einer nachhaltigen Entwicklung der Volkswirtschaften des afrikanischen Kontinents". Über den Zugang zu modernen Kommunikationstechnologien soll eine Wissensgesellschaft aufgebaut werden.
Über LANSKY, GANZGER + partner (LGP)
Mit mehr als 100 Juristen und Mitarbeitern aus 20 Ländern zählt LANSKY, GANZGER + partner (LGP) zu den größten international orientierten Rechtsanwaltskanzleien Zentraleuropas. Die Sozietät ist seit Juli 2018 Kooperationspartner von Andersen Global, einem globalen Verbund von Rechtsanwälten und Steuerberatern. LGP ist über die Grenzen Österreichs und der Slowakei hinaus bekannt für die Rechtsvertretung in "prominenten Fällen von öffentlichem Interesse" (Chambers). Abseits des medialen Rampenlichts berät LGP namhafte Unternehmen und öffentliche Institutionen vollumfänglich im Wirtschaftsleben. Die von Gabriel Lansky und Gerald Ganzger gegründete Sozietät ist an Standorten in Wien (Österreich), Bratislava (Slowakei) und Astana (Kasachstan) vertreten und über eine Kooperation mit Andersen Global in weiteren 100 Märkten aktiv. Komplett zweisprachige Teams der Country Desks für die Märkte Afrikas, für Aserbaidschan, China, Deutschland, Italien, Russland / GUS, die Türkei und den Westbalkan / SEE unterstützen Mandanten bei ihren internationalen Aktivitäten mit wirtschaftlicher, juristischer, politischer und länderspezifischer Expertise. Ansprechpartner für alle Fragen zum Afrika-Geschäft ist Flavia Inzikuru.
Über Andersen Tax & Legal
Andersen Rechtsanwaltsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft mbH ist ein deutsches Mitglied von Andersen Global, einem internationalen Zusammenschluss von selbständigen Mitgliedsfirmen. Andersen Global wurde 2013 durch die US-amerikanische Mitgliedsfirma Andersen Tax LLC errichtet. In den Mitglieds- und zusammenarbeitenden Firmen sind weltweit 4,000 Berufsträger an über 125 Standorten in 46 Ländern tätig.
Kontakt:
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E:miklas@lansky.at
Philipp Freund
Policy Advisor
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