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Volkswagen nimmt im Verfahren eines Spätkäufers die Berufung zurück
Schadensersatz trotz Kauf nach Ad-hoc Mitteilung

Köln (ots)

Nach dem sensationellen Urteil in Ingolstadt kann sich die im Abgasskandal führende Kanzlei Rogert & Ulbrich einen weiteren Erfolg im Prozess eines sog. Spätkäufers auf die Fahnen schreiben.

Also genau die Gruppe der Käufer, die auf die Aussagen des Volkswagen-Konzerns nach dem Bekanntwerden des Abgasskandals, vertrauten. Es sollte nun alles besser werden. Doch die VW Kunden wurden sowohl durch das in der Folge vom Konzern an den Tag gelegte Verhalten und durch die Entscheidung des BGH Ende Juli 2020 bitter enttäuscht.

In dem aktuellen Verfahren vor dem OLG Frankfurt a. M. ging es um die Rückabwicklung eines als Neuwagen gekauften VW Tiguan. Der Kläger hatte am 24.10.2015, also gut einen Monat nach der Veröffentlichung der ad-hoc-Mitteilung durch die Volkswagen AG, den Wagen für knapp 30.000 Euro gekauft.

In der ersten Instanz gab das Landgericht in Hanau dem Kläger Recht und verurteilte die Volkswagen AG zur Zahlung von 23.289 Euro und zur Rücknahme des Betrugsautos (LG Hanau vom 21.05.2019, Az. 1 O 1518/18). Dabei sprach das Gericht eine klare Sprache und bejahte das Vorliegen einer vorsätzlich sittenwidrigen Schädigung. Denn die Verwendung der Betrugssoftware hat ausschließlich dazu gedient, für Volkswagen aus Unfähigkeit oder Gewinnstreben massenhaft Käufer von Dieselfahrzeugen zu täuschen, um so einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen. Der Kaufzeitpunkt spielte in dem Urteil keine Rolle.

Die Volkswagen AG nahm die gegen das Urteil vom Landgericht Hanau eingelegte Berufung beim Oberlandesgericht Frankfurt aM nun zurück. Damit ist das Urteil des Landgerichts Hanau rechtskräftig geworden - der Kläger wird nun alsbald seinen Diesel an den VW-Konzern zurückgeben können.

Der Grund für die Rücknahme könnte darin liegen, dass in diesem Verfahren neue Argumente vorgebracht worden sind. Diese stellten die Glaubwürdigkeit des Volkswagen-Konzerns in Bezug auf den Inhalt der ad-hoc-Mitteilung sehr stark in Frage. So behauptete VW in der ad-hoc-Mitteilung u.a., dass die beanstandete Software weder "das Fahrverhalten, (den) Verbrauch noch Emissionen" beeinflusse. Es fragt sich allerdings, wozu die Software sonst gedient haben soll, wenn nicht Emissionsgrenzwerte auf dem Prüfstand einzuhalten, die im Straßenbetrieb gerissen wurden.

Pressekontakt:


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Dirk Fuhrhop
Rechtsanwalt

Rogert & Ulbrich
Rechtsanwälte in Partnerschaft mbB
Ottostr. 12
50859 Köln

Telefon: (0049) (0)2234/219 48-0
E-Mail: fuhrhop@ru-law.de

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