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Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)

"Heilberufler sind keine Sekretärinnen"
KZBV: Schmidt plant ein Geldverschwendungsgesetz

Berlin (ots)

"Wir sind auf dem besten Weg in eine staatliche,
von Krankenkassen dominierte Gesundheitspolitik. Es wird allerhöchste
Zeit, dass dieser Irrweg gestoppt wird", fordert der Vorsitzende der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) Dr. Rolf-Jürgen
Löffler. Angesichts der jüngsten Gedankenspiele aus dem
Bundesgesundheitsministerium, die in einem 3. Rohentwurf das Licht
der Öffentlichkeit erblickt haben, zieht Löffler ein verheerendes
Fazit.
"Das ist ein Anschlag auf die niedergelassenen Arzt- und
Zahnarztpraxen, die regelrecht ausbluten, mit dem Ergebnis, dass der
Patient sein Heil in staatlichen Einrichtungen finden soll. Für jede
Diagnose gibt es dann ein Schema F nach Listenmedizin und basta. Dann
ist Schluss mit individueller leistungsorientierter Versorgung", so
Löffler.
Mittlerweile entstehe der Eindruck, dass Ulla Schmidt nur noch auf
Gewerkschaftsticket fahre. Auch den jüngsten Vorschlag des
Sachverständigenrates, die Zahnheilkunde schrittweise aus der
Gesetzlichen Krankenversicherung herauszunehmen, schlage sie in den
Wind, genauso wie die Reformvorschläge aus dem Kanzleramt. "Es fragt
sich wirklich, ob diese Gesundheitsministerin überhaupt noch eine
Hausmacht hat", schlussfolgert Löffler. Wie absurd ihr Bild von
Heilberuflern ist, zeigt ihr gestriger Vergleich mit einer
Sekretärin.
"Was die so vielgepriesene soziale Gerechtigkeit angeht, scheint
Frau Schmidt auch mit zweierlei Maß zu messen. Freiwillig
Versicherte, die gut verdienen, dürfen sich individuell entscheiden,
ob sie eine Kostenerstattung wählen wollen. Pflichtversicherten
hingegen bleibt diese Wahl verwehrt. Ist das gerecht?", fragt der
KZBV-Vorsitzende.
Die drängenden Probleme würden von der Ministerin nicht gelöst,
sondern institutionalisiert: Für die Korruption gibt es einen
Korruptionsbeauftragten, für die Patienten einen
Patientenbeauftragten, für die Qualität ein Institut, für die
Prävention ein Forum und so weiter. "Das bedeutet immer mehr
Bürokratie, jeder Handgriff wird überwacht, ein freies
unternehmerisches Arbeiten dadurch unmöglich gemacht", so Löffler.
Das Gesetzesvorhaben aus dem Hause Schmidt sei kein
Modernisierungsgesetz, sondern ein Geldverschwendungsgesetz, das mehr
Schaden anrichte als es nütze. Löffler: "Außer ein
Überwachungsszenario für Patienten und Heilberufler einzurichten, ist
der Ministerin nichts Konstruktives eingefallen."
Was die dringend überfällige Reform angeht, appelliert Löffler an
die Vernunft der großen Koalition: "Packen Sie eine wirkungsvolle
Reform endlich an."

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Lisa Braun,
Pressesprecherin der KZBV,
Tel: 030/ 28 01 79 27
KZBV im Internet: www.kzbv.de

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