Großbritanniens Finanzplan: Hunt ist nicht ganz ehrlich
Straubing (ots)
Wirtschaftsminister Jeremy Hunt machte in seiner Erklärung zum Haushalt am Donnerstag klar, dass diesmal die Schwächsten in der Gesellschaft nicht schlechter gestellt, ignoriert oder ungerecht behandelt werden sollten und verwies dabei auf britische Werte. Schließlich will die Regierung Besserverdiener nun höher besteuern. Das ist eine Botschaft, die viele Briten tatsächlich zu schätzen wissen, nachdem Hunts Vorgänger Kwasi Kwarteng im September dieses Jahres den Eindruck vermittelt hatte, dass die Reichen verschont werden, während die Bedürftigen im Land ihren Teebeutel zweimal nutzen müssen. Denn einen Sinn für Fairness haben die Menschen auf der Insel auf jeden Fall.
Dass die konservative Partei damit langfristig in der Gunst der Bürger steigt oder gar die nächste Wahl gewinnen kann, ist jedoch längst nicht ausgemacht. Denn neben einer gerechten Behandlung ist vielen im Vereinigten Königreich auch Ehrlichkeit wichtig. Das jedoch würde bedeuten, dass die Tories eingestehen müssten, dass sie selbst massiv zu dem riesigen Loch im Haushalt beigetragen haben, das sie jetzt durch schmerzhafte Kürzungen stopfen müssen. Schließlich war er es der neu ernannte Premierminister Rishi Sunak selbst, der in seiner Rolle als Wirtschaftsminister während der Pandemie Milliardenhilfen an Haushalte und Unternehmen ausgab.
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