EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Stellungnahme des Vorstandes der EnBW zu Äußerungen des Singener Oberbürgermeisters und Mitgliedes des CDU-Bundesvorstandes, Andreas Renner, im dpa-Gespräch 07.01.2005
Karlsruhe (ots)
EnBW-Konzernvorstand distanziert sich vom Singener OB Renner
Schadensersatzansprüche vorbehalten / Politik der Klarheit und Stringenz fortgesetzt
Der Vorstand der EnBW Energie Baden-Württemberg AG distanziert sich aufs Äußerste von den in der Sache unbegründeten und in der Form inakzeptablen persönlichen Angriffen des Singener Oberbürgermeisters und Mitgliedes des CDU-Bundesvorstandes, Andreas Renner, auf den Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, Prof. Dr. Utz Claassen.
Renner hat mit der EnBW unmittelbar nichts, mit ihrem Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Utz Claassen schon gar nichts zu tun; die beiden Herren kennen sich nicht einmal persönlich. Um so mehr ließe sich fragen, was Renner motiviert und wer ihn legitimiert, mit maßlosen Verbalanwürfen über eine Person, ein Unternehmen und vermeintliche Vorgänge zu polemisieren, die er durchweg aus eigener Anschauung weder kennt noch beurteilen kann. Dabei provoziert er eine parteiliche Politisierung, die der EnBW, ihrem Vorstand und namentlich ihrem Vorstandsvorsitzenden völlig wesensfremd und fern ist, die auch nicht im Interesse der Partei des OB Renner, der CDU, liegen kann.
Claassen, der durch einen Kurs von Klarheit und Stringenz mit dem Vorstandsteam und der gesamten Belegschaft die EnBW kurz vor der wirtschaftlichen Katastrophe erfolgreich aufgefangen und strukturell saniert hat, musste längst zur Kenntnis nehmen, dass ein solcher Prozess offenbar auch Spuren hinterlässt, die nicht von allen Interessierten oder Tangierten geschätzt werden. Der von Renner erhobene Vorwurf allerdings, als "Rambo unter den deutschen Managern" "nach Gutsherrenart" das "Image der EnBW zu ramponieren", spiegelt eine nicht nachvollziehbare Feindseligkeit wider und stellt alle Regeln von Ursache und Wirkung auf den Kopf.
Entsprechend abwegig sind auch die Beispiele, mit denen Renner in der Presse seine verbalen Ausfälle gegen Claassen legitimieren will:
- Das Verhältnis der EnBW zu den Städten, Gemeinden und Landkreisen im Land hat Claassen mit Amtsantritt im Jahr 2003 in der Tat als verbesserungswürdig vorgefunden. Er setzt sich seitdem auch persönlich sehr intensiv und mit einem entsprechend hohen zeitlichen Aufwand für eine intensivierte und verbesserte Beziehung zwischen der EnBW und den Kommunen ein. Die EnBW geht stets nach Möglichkeit auf berechtigte Anliegen und Wünsche der ihr verbundenen Kommunen ein. Sie kann aber nicht akzeptieren, dass ein Oberbürgermeister einer ihr nicht verbundenen Kommune für sie potenziell geschäftsschädigende Aussagen macht.
- Für den zurückliegenden temporären Auffassungsunterschied mit Wirtschaftsminister Pfister genügt es hier festzuhalten, dass dessen Ministerium nach sachlicher Aufklärung durch die EnBW deren konsequente Sicherheitsstrategie im Kernkraftbereich (Null-Fehler/Null-Toleranz-Politik) - wie zuvor bereits Landesumweltminister Mappus und Bundesumweltminister Trittin - vollumfänglich gut geheißen hat. Spätestens nachdem letzterer dies nochmals durch öffentliche Erklärung betont hat, war entsprechenden Zweifeln und Einwänden gegen die EnBW die Grundlage entzogen.
- Die Bürgermeister der Standortgemeinden von EnBW-Kernkraftwerken wurden von der EnBW immer eingehend vor Ort und direkt informiert. Kritische Bemerkungen eines Bürgermeisters sind nach persönlichem Gespräch aufgegriffen und ausgeräumt worden, nachdem dieser zuvor seine Wortwahl öffentlich bedauert hatte.
- Die Äußerungen, mit denen der Oberbürgermeister aus Singen schließlich auch noch die aktuellen Vorgänge beim Karlsruher Sportclub als "Gipfel" und "einmaligen Eklat im deutschen Profifußball" kommentiert, sind aus Sicht des Vorstandes der EnBW gar nicht mehr einlassungsfähig. Der Singener Oberbürgermeister wäre gut beraten, seiner eigenen Empfehlung, wonach man sich weniger in Angelegenheiten einmischen solle, die einen nicht betreffen, selbst zu folgen.
Nachdem Renner die EnBW und ihren Vorstandsvorsitzenden in der Sache substanzlos und in der Form auf eine inakzeptable Art und Weise angegriffen hat, behält sich die EnBW Schadensersatzansprüche wegen Ruf- und Geschäftsschädigung ausdrücklich vor.
Die erfolgreiche Politik von Klarheit und Stringenz wird vom Vorstand im Sinne des Wohls von Unternehmen, Aktionären und Belegschaft konsequent weitergeführt.
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