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Deutscher Engagementpreis: Betrug an den Abstimmenden

Deutscher Engagementpreis: Betrug an den Abstimmenden
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Berlin (ots)

Die Teilnahmebedingungen des durch den Bundesverband Deutscher Stiftungen ausgetragenen Deutschen Engagementpreises sagen ausdrücklich, dass das Publikum durch Abstimmung - und eben nicht eine Jury - Gewinner oder Gewinnerin des Publikumspreises bestimmt. Demnach hätten die Veranstalter nach den eigenen Regeln der Tierschützerin Simone Schmidt mit ihrer Rehkitzhilfe Franken e.V. diesen mit 10.000 Euro dotierten Preis verleihen müssen. Sie hat die öffentliche Abstimmung mit fast 4.000 Stimmen Vorsprung unstrittig gewonnen.

Doch Jagdverbände haben Druck gemacht. Hunderttausende von Jägern und Jägerinnen wurden u.a. durch große Jagdzeitschriften zur Abstimmung für das Jäger-Projekt aufgerufen. Wohl deshalb haben die Veranstalter entgegen der Teilnahmebedingungen hinter geschlossener Tür und hinter dem Rücken der Abstimmenden beschlossen, den Publikumspreis mit dem zweitplatzierten Jagdverein aus Verden zu teilen. Das ist ein Betrug an allen, die ihre Stimme entsprechend klarer Teilnahmebedingungen der Rehkitzhilfe Franken e.V. gegeben haben. Und es ist ein Betrug an denjenigen, die die Rehkitzhilfe mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln erfolgreich unterstützt haben.

Der Erklärungsversuch der Ausrichter des Preises: "Wir haben aufgrund der Kontroverse, die es in diesem Jahr rund um die Abstimmung zum Publikumspreis gab, entschieden, den Preis an die beiden Projekte mit den meisten Stimmen zu vergeben."

Natürlich gibt es Gegensätze, wenn Welten wie Tierschutz und Jagd aufeinandertreffen. Die Intention des Tierschutzes ist der Schutz der Tierwelt, hier der Wildtiere - die Jagd ist nicht mehr als eine aus der Zeit gefallene und seit Jahrzehnten weitgehend unveränderte Nutzungsform des Eigentums, welche den Tieren oft erhebliches Leid zufügt. Wenn Jagdverbände Naturschutzprojekte in den Vordergrund Ihrer PR stellen, ist das vor allen Dingen Augenwischerei: Dicke Kosmetik, um der Öffentlichkeit einen längst widerlegten Allgemeinnutzen der Jagd vorzugaukeln.

Das Vorgehen des Bundesverbands Deutscher Stiftung e.V., der als Träger des Deutschen Engagementpreises ausgewiesen ist, war im Hinblick auf den Publikumspreis 2023 auch unseres Erachtens unlauter. Nicht einen Zentimeter ihrer Stimme hätten die Menschen, die für die Rehkitzhilfe abgestimmt haben, jemals dem nun mitgekürten Jägerverein auch nur gegönnt.

Über Wildtierschutz Deutschland e.V.: Wildtierschutz Deutschland wurde 2011 gegründet, ist eine Tier- und Naturschutzorganisation, setzt sich gegen tierquälerische Jagdmethoden ein und für eine Reduzierung der jagdbaren Arten auf die Tierarten, für die ein vernünftiger Grund zur Bejagung im Sinne des Tierschutzgesetzes besteht. Außerdem engagiert sich der Verein für die Aufnahme, Versorgung und Auswilderung von in Not geratenen Wildtieren.

Mitbegründer des aktionsbuendnis-fuchs.de Mitglied der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V. (DJGT)

Pressekontakt:

Lovis Kauertz | Wildtierschutz Deutschland e.V.
T. 0177 72 300 86 | lk@wildtierschutz-deutschland.de
www.wildtierschutz-deutschland.de
www.facebook.com/wildtierschutz

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