Internationaler Aufruf von Nobelpreisträgern, Schriftstellern, Menschenrechtlern und Wissenschaftler gegen den Krieg in Afghanistan / Afghanistan-Krieg vertieft die Spaltung der Welt in Arm und Reich
Frankfurt (ots)
Internationaler Aufruf von Intellektuellen warnt vor Fortsetzung des Krieges / Aufforderung an Deutschland sich nicht am Krieg zu beteiligen
In einem Aufruf der sozialmedizinischen Hilfsorganisation "medico international" fordern unter anderem der deutsche Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Günter Grass sowie die Nobelpreisträger José Saramago (Portugal), Adolfo Pérez Esquivel (Argentinien), Rigoberta Menchú (Guatemala) das sofortige Ende des Krieges in Afghanistan. An der Notwendigkeit eines sofortigen Kriegsstopps ändere auch die vermeintliche Wende im Kriegsverlauf nichts.
Die Unterzeichner des Aufrufs, der vom Frankfurter Professor Micha Brumlik verfasst wurde, fürchten, dass die Angriffe auf Afghanistan die Spaltung der Welt in Arm und Reich verschärfen werde. Der Krieg mehre die Gründe den Westen und seine Zivilisation zu hassen: "Künftig wird der Westen noch weniger als bisher mit seinem Besten, mit Demokratie, Rechtsstaat und Wohlstand, sondern nur noch mit seinen Schattenseiten, mit Respektlosigkeit, Willkür und Gewalt identifiziert werden", heißt es in dem Aufruf. Mit jedem Kriegstag dort und jedem neuen Sicherheitsgesetz hier "werden jene Freiheiten gefährdet, die es angeblich zu verteidigen gilt, und genau die Flüchtlinge ausgegrenzt, die durch diesen Waffengang und seine Folgen erzeugt werden."
Die Initiatoren des Aufrufs fordern deshalb die Abgeordneten des deutschen Bundestags auf, dem Eintritt Deutschlands in diesen Krieg ihre Zustimmung zu verweigern. Denn auch die vermeintliche Wende im Kriegsverlauf werde diesen Krieg nicht beenden
Erstunterzeichner des Aufrufs sind: Erstunterzeichnerinnen & -unterzeichner:
Günter Grass (Deutschland, Literaturnobelpreis 1999) - Adolfo Pérez Esquivel (Argentinien, Friedensnobelpreis 1980) - Rigoberta Menchú Tum (Guatemala, Friedensnobelpreis 1992) - José Ramos-Horta (Osttimor, Friedensnobelpreis 1996)
Orhan Pamuk (Türkei) - Mahmoud Darwisch (Palästina) - Ogaga Ifowodo (Nigeria) - Harold Pinter (Grossbritannien) - Faraj Sarkohi (Iran) - Juan Villoro (Mexiko) - Abdourahman A. Waberi (Djibouti/Frankreich) - Sean McGuffin (Irland) - Christa Wolf (Deutschland)
Monseñor Samuel Ruiz García (Mexiko) - Danielle Mitterrand (France-Liberté, Frankreich) - Dr. Paz Rojas Baeza (CODEPU, Chile) - Akin Birdal (Menschenrechtler, Türkei) - Dr. Jean Ziegler (Delegierter der Schweiz bei den Vereinten Nationen) - Günter Gaus (Deutschland)
Prof. Neville Alexander (Südafrika) - Prof. Francis A. Boyle (USA) - Prof. Judith Butler (USA) - Prof. Hajo Funke (Deutschland) - Prof. Axel Honneth (Deutschland) - Prof. Walter Jens (Deutschland) - Prof. Steve Lukes (Grossbritannien/Italien) - Prof. Jean-Luc Nancy (Frankreich) - Prof. Bertrand Ogilvie (Frankreich)
Der Aufruf wurde von medico international (Friedensnobelpreis 1997) initiiert, sein Autor ist Prof. Micha Brumlik, Universität Frankfurt.
Den vollständigen Text finden Sie auf unserer homepage: www.medico.de
Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an: Katja Maurer: 069-9443829, 0171 122 12 61
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