Deutsche Abgeordnete für engere Kooperation mit Israel und mehr Engagement Deutschlands im Nahen Osten
Berlin (ots)
- 77 Prozent der Abgeordneten sprechen sich für ein stärkeres deutsches Engagement im Nahen Osten aus. 75 Prozent plädieren zudem für eine engere Kooperation mit Israel.
- 81 Prozent der Abgeordneten bewerten die Beziehungen mit Israel als gut bis sehr gut.
- Allerdings sieht mehr als die Hälfte der Parlamentarier (52 %) eine Stagnation der Beziehungen, 27 Prozent bemerken sogar eine Verschlechterung über die vergangenen fünf Jahre.
- Besonders hohe Zustimmung für verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Innovation, Sicherheit sowie Wissenschaft und Bildung.
Dies sind die zentralen Ergebnisse der zweiten von ELNET Deutschland durchgeführten Israel Umfrage. 240 Parlamentarier haben sich Ende 2020 daran beteiligt, darunter 59 Mitglieder des Deutschen Bundestages sowie 181 Mitglieder der Landtage.
Drei Viertel der deutschen Abgeordneten plädieren demnach für eine stärkere und aktivere politische Rolle Deutschlands im Nahen Osten und ein stärkeres Engagement im Kontext einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten (77 %).
Carsten Ovens, Executive Director von ELNET Deutschland, erklärt hierzu: "Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Dies umfasst einerseits die bilateralen Beziehungen, aber auch eine Unterstützung von Israel in der krisen- und konfliktgebeutelten Region. Vor diesem Hintergrund ist es sehr erfreulich, dass die deutschen Abgeordneten eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Staaten nicht nur begrüßen, sondern sich in diesem Kontext klar für ein verstärktes Engagement Deutschlands aussprechen. Die Bundesrepublik genießt sowohl in Israel als auch in der arabischen Welt einen exzellenten Ruf und ist bestens vernetzt. Für die deutsche Politik ist dies Erkenntnis und Auftrag zugleich."
Eine starke Mehrheit spricht sich zudem für eine engere Zusammenarbeit mit dem jüdischen Staat aus (75 %). Dabei bewerten 81 Prozent der befragten Politiker die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel als aktuell gut oder sehr gut. Gleichwohl stellen 52 Prozent eine Stagnation bzw. 27 Prozent sogar eine Verschlechterung der Beziehungen über die vergangenen fünf Jahr fest.
Carsten Ovens kommentiert dazu ergänzend: "Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel basieren heute nicht nur auf der historischen Verantwortung der Bundesrepublik, sondern auch auf gemeinsamen Werten und Interessen. Es wird deutlich, dass sich die freundschaftlichen Beziehungen in den letzten Jahren dennoch eher verschlechtert als verbessert haben. Erfreulich ist daher, dass eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten dies ändern möchte und sich für den Ausbau und damit für eine Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen ausspricht. Regierung und Parlament sollten diesen Appell aufgreifen und mit konkreten Projekten beleben."
Bei näherer Betrachtung der bevorzugten Kooperationsfelder zeigt sich, dass insgesamt zukunftsweisende Themen vorne liegen. Besonderen Wert legen die Abgeordneten auf die Bereiche Wirtschaft und Innovation (69 %), Wissenschaft und Bildung (63 %) sowie Sicherheit (48 %).
Die zweite Israel Umfrage von ELNET Deutschland wurde im Oktober und November 2020 durchgeführt. 580 Mitglieder des Deutschen Bundestags sowie 1.580 Mitglieder der Landtage (alle Fraktionen außer der AfD) wurden per Mail eingeladen, sich an der digitalen Erhebung zu beteiligen. Die Bruttorücklaufquoten betragen 10,2 Prozent (Bundestag, n=59) bzw. 11,5 Prozent (Landtage, n=181).
Alle Ergebnisse der Umfrage finden Sie unter:
https://elnet-deutschland.de/themen/politik/israel-umfrage-2020/
Pressekontakt:
Dr. Marius Strubenhoff
Tel.: +49 30 308 759 64
E-Mail: mstrubenhoff@elnetwork.eu
Original content of: ELNET Deutschland e.V., transmitted by news aktuell