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VNW-Direktor Andreas Breitner zur Forderung der Grünen, das Verbot von Öl- und Gasheizungen vorzuziehen

  1. Eine falsche Idee wird nicht dadurch besser, dass man sie wiederholt.
  2. Der Energiewende erweisen die Grünen damit einen Bärendienst.
  3. Wir fordern maximale Technologieoffenheit.

59/2023

Nach Kiels Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) hat sich auch der Grünen-Landtagsfraktionschef Lasse Petersdotter für ein Vorziehen des Verbots von Öl- und Gasheizungen ausgesprochen.

Dazu erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):

„Eine falsche Idee wird nicht dadurch besser, dass man sie wiederholt. Die Grünen Schleswig-Holsteins wollen offenbar mit dem Kopf durch die Wand – ohne Rücksicht auf die vielen Zehnttausend Mieterinnen und Mieter im Land, die die Mehrkosten zu tragen hätten.

Der Energiewende erweisen die Grünen damit einen Bärendienst. Die Folge wird sein, dass die Unterstützung für den Klimaschutz bei den Menschen im Land nachlassen wird. Wir erleben doch bereits jetzt, dass Menschen massiv in Gas- und Ölheizungen investieren, weil sie den Verheißungen der Wärmepumpe (noch) nicht glauben. Also: Fuß runter vom Gas und Politik mit Augenmaß.

Auch wenn die CDU den Grünen-Vorstoß kritisiert, fehlt bislang eine klare Positionierung von Ministerpräsident Daniel Günther. Er ist gefordert, diesem Unsinn so rasch wie möglich Einhalt zu gebieten.

Niemand weiß bislang, ob Wärmepumpen in Altbauten oder im Geschosswohnungsbau effizient im Sinne des Klimaschutzes arbeiten können. Wenn wir darauf im politischen Raum hinweisen, erklären uns die Grünen: „Macht Euch keine Sorgen, da wird bald eine Lösung entwickelt.“

Darauf können aber keine Investitionsentscheidungen getroffen werden. Die Wärmewende ist kein politisches Öko-Experiment, sondern der Umbau der deutschen Energieerzeugung und -versorgung mit gravierenden finanziellen Auswirkungen.

Wir fordern deshalb maximale Technologieoffenheit. Niemand, wirklich niemand kann heute sagen, was kluge Köpfe in den kommenden Jahrzehnten noch alles erfinden werden, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Wer jetzt auf einige wenige Technologien setzt, der gefährdet wissentlich die Energiewende.

Wir schätzen, dass allein in Schleswig-Holstein Investitionen in Höhe von mehr als 40 Milliarden Euro nötig sind, um Klimaneutralität zu erreichen. Das bis zum Jahr 2045 zu schaffen, ist an sich schon eine Herkulesaufgabe. Die Energiewende vorzuziehen, sprengt alle Haushalte: private wie öffentliche.

Ferner ist so ein überstürztes Vorgehen nicht nachhaltig. Funktionierende Heizungen vor dem Ende ihrer technischen Lebenszeit zu verschrotten und dafür neue Systeme zu installieren, deren Produktion vielen Tausend Tonnen Treibhausgase verursacht, hilft dem Klima nicht. Zu guter Letzt: Es fehlen die für den Austausch von Hunderttausenden Heizungen notwendigen Handwerker.“

09/05/2023

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 412 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,26 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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