Umfrage zur kommunalen Wärmeplanung in NRW
Die Wärmewende schreitet mit großen Schritten voran
Düsseldorf (ots)
NRW.Energy4Climate hat die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zum Stand ihrer Wärmeplanung befragt. Das Ergebnis: Der Großteil der teilnehmenden Kommunen befindet sich schon mitten im Prozess. Damit liegen sie sehr gut im Zeitplan und können Vorbilder für andere sein. Die Planung muss bis 2026 für große beziehungsweise bis 2028 für kleinere Kommunen abgeschlossen sein.
Die Landesgesellschaft führte die Umfrage zum Stand der Wärmeplanung in NRW bereits zum zweiten Mal durch. Dabei lässt sich insgesamt ein positiver Trend beobachten: Während im November 2023 noch 20 Prozent der Teilnehmenden angaben, erst einmal abwarten zu wollen, hat sich die Zahl in diesem Jahr auf zehn Prozent halbiert. Von den restlichen 90 Prozent stecken 21 Prozent in den Vorbereitungen. Der Großteil hat bereits angefangen (39,5 Prozent) oder ist im Prozess sogar schon weiter fortgeschritten (28,5 Prozent).
"Die Wärmeplanung in Nordrhein-Westfalens Kommunen kommt gerade richtig in Schwung", sagt Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate. "Wir sind überzeugt, diese Entwicklung weiter beflügeln zu können. Auch wer jetzt erst startet, kann die Wärmeplanung in der vorgegebenen Frist schaffen. Dabei helfen wir neben den bereits existierenden Unterstützungsangeboten auch mit dem zum Landeswärmeplanungsgesetz NRW erscheinenden Umsetzungsleitfaden."
Kommunen sind mitten im Planungsprozess
Einige Kommunen in NRW haben den Wärmeplan sogar bereits lange vor der Frist abgeschlossen. Durch intensiven Austausch mit den Pilotkommunen des Kompetenzzentrums Wärmewende NRW und weiteren Kommunen wissen die Expertinnen und Experten von NRW.Energy4Climate auch jenseits der Umfrage von weiteren Wärmeplänen, die bereits fertiggestellt sind oder kurz vor der Fertigstellung stehen, in der Umfrage jedoch nicht erfasst wurden. Dass sich schon weit mehr Kommunen auf den Weg gemacht haben, legt darüber hinaus auch die Anzahl bewilligter Förderanträge der Nationalen Klimaschutz Initiative nahe.
NRW.Energy4Climate wiederholt die Umfrage in regelmäßigen Abständen, um den Fortschritt in der kommunalen Wärmeplanung zu dokumentieren und den aktuellen und künftigen Unterstützungsbedarf zu überprüfen. In diesem Jahr nahmen 112 der insgesamt 396 Städte und Gemeinden in NRW teil und gaben der Landesgesellschaft Auskunft zum Stand ihrer Wärmeplanung. 2023 waren es 144 Kommunen.
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- Zwei Drittel der Kommunen arbeiten eng mit ihren Stadtwerken oder einem anderen lokalen Energieversorger zusammen. Die Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren ist grundlegend für die Qualität und die spätere Umsetzung der Wärmepläne. Mit dem Landeswärmeplanungsgesetz NRW, das kurz vor der Verabschiedung im Landtag steht, werden die Gemeinden verpflichtet, den Austausch mit allen Akteuren, wie Energieversorgern, der Wohnungswirtschaft oder Bürgerenergiegenossenschaften, zu steuern.
- 70 Prozent der Teilnehmenden nutzen digitale Tools, die auch für die Wärmeplanung geeignet sind. Die Nutzung dieser Tools trägt dazu bei, dass die Planung immer wieder ausgewertet und aktualisiert werden kann. Denn auch nach der erstmaligen Erstellungsphase der Wärmepläne wird die Wärmeplanung ein fortlaufender Prozess bleiben, in dem die Wärmepläne immer wieder angepasst werden müssen.
- Sowohl Wasserstoff als auch Biomethan werden aus Sicht der teilnehmenden Kommunen eher eine untergeordnete Rolle bei der Wärmeversorgung spielen. Der Einsatz dieser voraussichtlich eingeschränkt zur Verfügung stehen Energieträger kann im Einzelfall sinnvoll sein, aber bietet keine flächendeckende Lösung. Dafür bieten sich die Erneuerbaren Energien als Wärmequellen an, deren Potenzial in NRW deutlich höher ist, wie beispielsweise Umweltwärme, Abwasser, Abwärme oder Geothermie.
Unterstützungsangebote der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, NRW.Energy4Climate
Das Inkrafttreten des Landeswärmeplanungsgesetzes Nordrhein-Westfalen (LWPG NRW) ist noch für dieses Jahr geplant, der Gesetzentwurf befindet sich aktuell im parlamentarischen Verfahren. Das Gesetz wird den regulatorischen Rahmen auf Landesebene vervollständigen und unter anderem die Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative durch die sogenannte Konnexitätszahlung ablösen. Diese spricht jeder Kommune eine feste Summe von 165.000 Euro plus 1,36 Euro pro Einwohnerin oder Einwohner für die Erstaufstellung des kommunalen Wärmeplans zu.
Neben einem Leitfaden zum Gesetz bietet NRW.Energy4Climate weitere Unterstützungsangebote für Kommunen bei der Wärmeplanung, dazu zählen Leitfäden, Arbeitshilfen und Informationsveranstaltungen sowie Gesprächs- oder Austauschformate, die über das Kompetenzzentrum Wärmewende NRW von NRW.Energy4Climate, Geologischem Dienst NRW und dem Landesamt für Natur- und Verbraucherschutz (LANUV) gesteuert werden.
Grafische Aufbereitung der Ergebnisse der Kommunenumfrage "Kommunale Wärmeplanung in NRW" im Newsroom von NRW.Energy4Climate
Zum Kompetenzzentrum Wärmewende NRW
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