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Bund und Länder entscheiden in den nächsten Tagen, ob Hennen weiter in Käfigen leiden müssen
VIER PFOTEN und PROVIEH präsentieren zum Welttierschutztag neue Studie zu sogenannten "Kleinvolieren"

Hamburg/Heikendorf (ots)

Heute veröffentlichen die
Tierschutzorganisationen PROVIEH - Verein gegen tierquälerische
Massentierhaltung e.V. und VIER PFOTEN e.V. eine neue Studie von
Privatdozent Dr. B. Hörning, Mitarbeiter an der Universität Kassel,
in dem Vorschläge zur Haltung von Hennen in sogenannten
"Kleinvolieren" untersucht wurden. Anlass für die Arbeit ist die am
6. Oktober stattfindende Herbstkonferenz der Agrarminister, auf der
das BMVEL Eckpunkte zur "Kleinvoliere" vorstellen soll. "Die Studie
zeigt, dass die bisherigen Vorschläge für ein neues Haltungssystem
aus Tierschutzsicht einem fatalen Rückschritt gleich kommen", erklärt
Dr. Marlene Wartenberg, Vorsitzende von VIER PFOTEN. "Deshalb muss an
dem gesetzlich legitimierten Käfigverbot festgehalten werden. Wir
appellieren an Bundesministerin Künast, sich dem immensen Druck der
Bundesländer nicht zu beugen".
Die Studie stellt fest, dass in sogenannten "Kleinvolieren" eine
verhaltensgerechte Unterbringung von Legehennen nicht möglich ist.
Die Entwürfe der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft und der
Vorschlag der Geflügelwirtschaft bieten gegenüber den herkömmlichen
Käfigen keine wesentlichen Verbesserungen für die Tiere. Damit
erfüllen alle Modelle weder die Anforderungen des Tierschutzgesetzes
noch des Urteils des Bundesverfassungsgerichts vom 6. Juni 1999. So
kann ein Haltungssystem keinesfalls als tiergerecht bezeichnet
werden, wenn die Hennen bei nur 45 Zentimetern Käfighöhe nicht erhöht
ruhen können. Die nach wie vor beengten Käfigmaße lassen artgemäßes
Picken und Scharren sowie artgemäßes Sandbaden nicht zu. Die Hennen
können sich nur fortbewegen, indem sie ihre Artgenossen zur Seite
drängen. Ferner ist bei einer Futtertrogbreite von nur zehn
Zentimetern nicht einmal gewährleistet, dass alle Hühner gleichzeitig
Nahrung aufnehmen können. Diese laut Studie unabdingbaren
Mindeststandards für eine rechtlich zulässige Legehennenhaltung
werden von sämtlichen Vorschlägen nur unzureichend oder gar nicht
erfüllt.
Besonders schlecht schneidet in der Studie der als "Weltneuheit"
präsentierte Vorschlag der Geflügelindustrie ab. Dort wurden
bestehende ausgestaltete Käfige nur geringfügig verändert, ohne den
Hennen mehr individuellen Lebensraum zu bieten. Die Studie entlarvt
dieses Modell als PR-Maßnahme, da hier ein altes System unter neuem
Namen verkauft werden soll.
"Zudem ist es ein Betrug an den Verbraucherinnen und Verbrauchern,
ein System, in dem die Hühner nicht fliegen können, als
"Kleinvoliere", d. h. als Flugeinrichtung (volare = fliegen) zu
deklarieren", stellt Sandra Gulla, Vorsitzende von PROVIEH fest.
PROVIEH und VIER PFOTEN werden Verbraucherschutzministerin Künast
auch weiterhin bei der Aufrechterhaltung des Käfigverbotes
unterstützen und sich gegen die Zulassung eines neuen
tierquälerischen Käfigsystems stellen, das weder den
Verbraucherwünschen noch dem im Grundgesetz garantierten Schutz
unserer Nutztiere entspricht.

Pressekontakt:

Die vollständige Studie und weitere Informationen erhalten Sie bei:
VIER PFOTEN e.V.:
Thomas Pietsch, Nutztier-Kampaigner, Tel. 040 - 399 249 50 oder
0171/4910784
Altonaer Straße 57, 20357 Hamburg
thomas.pietsch@vier-pfoten.de, www.vier-pfoten.de
PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V.
Markus Pfeuffer, Dipl. Agrarbiologe, Tel. 0431 - 248 28 13
Teichtor 10, 24226 Heikendorf/Kiel
pfeuffer@provieh.de, www.provieh.de

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