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Europäisches Parlament entscheidet über Chemikaliengesetzgebung: Alternativmethoden sollen gefördert, überflüssige Tierversuche festgeschrieben werden

Strassburg/Hamburg (ots)

Das Europäische Parlament hat heute
über die Neuregelung der Chemikaliengesetzgebung (REACH) in der
Europäischen Union abgestimmt. Die internationale
Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt, dass Alternativen zu
Tierversuchen in Zukunft stärker gefördert werden sollen.
Überflüssige Tierversuche werden jedoch weiterhin möglich sein, da
die chemische Industrie zu keinem ausreichenden Datenaustausch
verpflichtet wird.
Die Mehrheit der Abgeordneten hat heute beschlossen, dass auf
europäischer Ebene ein Komitee den Einsatz von Alternativmethoden
voranbringen soll. Außerdem soll ein Teil der Gebühren, die
Chemieunternehmen für die Registrierung einer Chemikalie zahlen, in
die Erforschung von Alternativmethoden fließen. Des Weiteren dürfen
Tierversuche erst nach Vorlage eines Testvorschlags und dessen
Überprüfung durchgeführt werden. Diese Maßnahmen begrüßt VIER PFOTEN
ausdrücklich.
Eine Fehlentscheidung ist es aus Tierschutzsicht, dass die
Unternehmen der chemischen Industrie Daten aus Tierversuchen nicht
gemeinsam nutzen müssen. "Dies ist einer der wichtigsten Punkte, den
VIER PFOTEN seit jeher kritisiert. Die Verpflichtung zur gemeinsamen
Nutzung von Testresultaten hätte überflüssige Tierversuche und damit
unnötiges Tierleid verhindern können", erklärt Veronika Haunold,
EU-Expertin von VIER PFOTEN International. "Aufgrund der fehlenden
Verpflichtung zur Gründung von Unternehmenskonsortien kann ein und
dieselbe Substanz mehrfach registriert und getestet werden."
Der Entwurf der Europäischen Kommission zu REACH (Registrierung,
Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) wurde 2003 publiziert
und sieht die Testung von rund 30.000 Substanzen vor, die seit mehr
als zwanzig Jahren auf dem Markt sind. Ziel ist es, deren
Schädlichkeit für Mensch und Umwelt zu prüfen. Das Bundesinstitut für
Risikobewertung in Berlin (BfR) rechnete im August 2004 damit, dass
über 45 Millionen Tiere für Tests sterben müssen, würde der
Kommissionsvorschlag unverändert umgesetzt werden.
VIER PFOTEN engagiert sich seit Publizierung des Vorschlages
dafür, die geplanten Tierversuche durch Alternativmethoden zu
ersetzen.
Presserückfragen an:
Veronika Haunold
EU-Expertin VIER PFOTEN International
Te.: 0043/664 921 50 57
Beate Schüler
Pressesprecherin
Tel.:  040/399 249 -66
Mobil: 0170/5 50 82 60
E-Mail:  Beate.Schueler@vier-pfoten.de
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Altonaer Straße 57
20357 Hamburg
Internet: www.vier-pfoten.de

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