Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Würdige Ruhe nach 95 Jahren
Die Toten des Kilianstollens in Carspach werden beigesetzt
19. Juli 2013, 10.30 Uhr, deutscher Soldatenfriedhof in Illfurth/Elsass
Kassel (ots)
95 Jahre nach ihrem Tod erhalten die 21 deutschen Soldaten, die 1918 im so genannten Kilianstollen nahe der elsässischen Gemeinde Carspach starben, endlich eine würdige Ruhestätte. Das deutsche Generalkonsulat in Straßburg und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge laden am kommenden Freitag, 19. Juli, zur feierlichen Beisetzung der Gefallenen auf der deutschen Kriegsgräberstätte in der französischen Gemeinde Illfurth, südlich von Mülhausen, ein.
Am 18. März 1918 wurden die Soldaten durch Artillerietreffer in ihrem Unterstand verschüttet. Die deutschen Truppen konnten die Leichname damals nicht bergen. Die Namen der Toten aber waren stets bekannt. Ein Gedenkstein am Ort ihres Todes erinnerte Jahrzehnte lang an ihr Schicksal. Erst 2011 legten französische Archäologen die unterirdische Anlage frei. Ihre Forschungsarbeit an den Gebeinen und den zahlreichen Fundstücken aus dem Alltagsleben der Soldaten sorgte für Aufsehen in Deutschland und Frankreich.
Zwar ist es dem Volksbund gelungen, in einigen Fällen Hinterbliebene der Gefallenen zu ermitteln, an der feierlichen Beisetzung am kommenden Freitag aber werden voraussichtlich keine Angehörigen teilnehmen.
In Illfurth sind etwa 2 000 deutsche Soldaten des Ersten Weltkrieges begraben. 1920 legten die französischen Militärbehörden den Friedhof an und betteten bis 1924 deutsche Soldaten und Kriegsgefangene aus über 60 Ortschaften nach Illfurth um. Unter ihnen war auch der erste deutsche Tote des Ersten Weltkrieges, Leutnant Albert Mayer. Er fiel am 2. August 1914 bei einem Patrouillenritt in Joncherey nahe Belfort. Bei diesem Gefecht verlor auch Korporal Jules-André Peugeot sein Leben, der als erster französischer Gefallener des Grande Guerre gilt.
Der Volksbund engagierte sich für die Pflege des Friedhofes zunächst vorübergehend in den 1920er und 30er Jahren. Nach dem Kriegsgräberabkommen 1966 übernahm er dann komplett die Pflege. In Frankreich kümmert sich der gemeinnützige Verein um 192 Friedhöfe des Ersten Weltkrieges mit über 750 000 Toten.
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