Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Opfer der Deportation in das Rigaer Ghetto erhalten würdige
Grabstätte
Einweihung am 30. November 2001
Kassel (ots)
Über 25.000 deutsche Juden sind in den Jahren 1941/42 nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl dort im Wald von Bikernieki ermordet worden. 60 Jahre später erhalten sie nun endlich auf Initiative des Deutschen Riga-Komitees eine würdige Gräber- und Gedenkstätte, die am 30. November 2001 eingeweiht werden soll.
Im Mai vergangenen Jahres hatten unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Rau die Repräsentanten von 13 deutschen Großstädten und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge das Komitee gegründet, um an das Schicksal der deutschen Juden zu erinnern, die Opfer der Deportation nach Riga wurden. Beteiligt waren Berlin, Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kassel, Köln, Leipzig, Münster, Nürnberg, Osnabrück und Stuttgart. 2001 sind noch Bocholt, Kiel, Lübeck, Wien, Bremen und Paderborn dem Komitee beigetreten.
Der Volksbund errichtete in Zusammenarbeit mit seiner lettischen Partner-Organisation, dem Brüderfriedhöfekomitee, und der Stadtverwaltung Riga den Opfern eine Gräber- und Gedenkstätte, die auf Dauer an deren erlittenes Leid erinnern soll. Außerdem erarbeiten Historiker der Stiftung "Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum" und der Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz" derzeit ein Gedenkbuch, das die Namen aller Opfer dokumentiert. Dabei werden sie von den Historikern aller Mitgliedsstädte unterstützt.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Stadtverwaltung Riga sowie die in Wien bereits vor längerer Zeit gegründete "Initiative Riga" unterstützen das Projekt. Die Finanzierung ist durch Sonderzuschüsse vom Bund und durch Zuwendungen der beteiligten Städte gesichert.
Zur offiziellen Übergabe der Anlage erwartet der Volksbund zahlreiche Hinterbliebene der Opfer und Überlebende des Ghettos aus Deutschland, Österreich und Übersee. Neben den Repräsentanten aller an dem Projekt beteiligten Städte und Institutionen haben bisher die Staatspräsidentin der Republik Lettland und der Präsident des Österreichischen Nationalrates ihre Teilnahme in Aussicht gestellt. Die Gedenkansprache hält Dr. Fritz Behrens, Innenminister des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
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