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Henning Mankell: "Wir alle haben das Problem Aids."
Elke Heidenreich und Henning Mankell engagieren sich mit Kinderhilfswerk Plan im Kampf gegen HIV/Aids

Henning Mankell: "Wir alle haben das Problem Aids." / Elke Heidenreich und Henning Mankell engagieren sich mit Kinderhilfswerk Plan im Kampf gegen HIV/Aids
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Hamburg (ots)

"Wir reden von 'uns' und von 'denen' in Afrika. Aber wenn wir
Menschlichkeit und Solidarität leben wollen, müssen wir von 'uns'
reden, denn wir alle haben das Problem Aids", sagte Henning
Mankell gestern Abend bei einer Lesung mit Elke Heidenreich aus
seinem neuen Buch "Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt" im Hamburger
Schauspielhaus.
Der schwedische Bestseller-Autor, der abwechselnd in Mosambik und
Schweden lebt, investiert in jedem Jahr einen Teil seiner Zeit für
den Kampf gegen Aids. Im vergangenen Jahr hat er das "Memory
Book"-Projekt des Kinderhilfswerks Plan in Uganda besucht, um mit
Aidskranken und ihren Familien zu sprechen. Sein neues Buch handelt
davon. Mankell berichtete gestern im Schauspielhaus vom Besuch bei
einer aidskranken Frau: "Es ist grotesk, dass das Gehalt von
Christine ausreichte, um eine Familie mit 16 Personen zu ernähren,
aber die Medizin doppelt so viel gekostet hätte wie ihr
Monatsgehalt." Das macht ihn zornig. "Mein nächstes Buch handelt von
der schmutzigen Seite von HIV/Aids: von der Pharmaindustrie, die ihr
Geschäft mit dem Tod macht."
Mankell forderte, endlich etwas gegen die tödliche Epidemie in
Afrika zu tun: "Wir müssen Druck auf unsere Regierungen ausüben,
damit sie sich innerhalb der Europäischen Union dafür einsetzen, dass
mehr Ressourcen für die Bekämpfung von HIV in Afrika freigesetzt
werden." Dabei gehe es nicht nur um verbilligte Medikamente, sondern
vor allem auch um Bildung: "Um etwas gegen Aids zu tun, sollte man
jedem Kind in der Welt ein ABC-Buch geben. Es gibt einen engen
Zusammenhang zwischen Armut und der Aids-Infektionsrate. Wer nicht
lesen und schreiben kann, kann sich nicht informieren, er ist der
Krankheit hilflos ausgeliefert." Und Elke Heidenreich ergänzte: "Aids
ist nicht allein ein medizinisches, son-dern auch ein kulturelles
Problem."
Deshalb setzt Plan im Kampf gegen Aids nicht nur in Uganda,
sondern in allen Programmländern in Asien, Afrika und Lateinamerika
vor allem auf Aufklärung. Denn Kinder und Jugendliche wissen kaum
etwas darüber, wie sie sich vor der tödlichen Krankheit schützen
können. Plan stellt den Kindern Lernmaterial zur Verfügung und schult
sie in berufsbildenden Kursen. Das "Memory Book"-Projekt in Uganda
ist ebenfalls ein wichtiger Baustein der Programme gegen HIV/Aids. In
den Erinnerungsbüchern schreiben aidskranke Eltern ihre eigene
Geschichte und die ihrer Familie auf und geben den Kindern Rat für
die Zukunft.
In Mankells neuem Buch ist ein solches Memory Book abgedruckt.
Elke Heidenreich sagte: "Die Memory Books, geschrieben von Menschen,
die oft kaum das Alphabet beherrschen, sind die Urform des Erzählens,
eine ganz besondere Art von Literatur, wie wir sie bisher nicht
kannten. Sie zeigen den entwurzelten Kindern, wo sie herkommen.
Sinnvoller kann Literatur überhaupt nicht sein. Und ich tue alles,
was ich tun kann, um diese Arbeit von Plan zu unterstützen." Bei der
Lesung in Hamburg appellierte Elke Heidenreich an das Publikum: "Auch
Sie können etwas tun: Sie können bei Plan für 25 Euro eine
Patenschaft für ein Kind übernehmen. Das ist ein geringer Betrag für
uns, aber für ein Kind in Afrika ist es die Chan-ce, lesen und
schreiben zu lernen und eine gesunde Zukunft zu haben." Elke
Heidenreich unterstützt ein Kind in Uganda.
Mankell plädierte bei seinem Deutschlandbesuch an die Medien: "Wir
wissen alles darüber, wie Afrika stirbt, aber nichts darüber, wie es
lebt. Und es lebt, wie Sie und ich. Ich möchte dazu beitragen, das
Image des Kontinents zu ändern. Denn es ist möglich, dort erfolgreich
gegen HIV zu kämpfen. Ich will dieses Bewusstsein nach Europa
bringen." Die Lesungen in Berlin und Hamburg sollten dazu beitragen -
erfolgreich: Dr. Werner Bauch, Vorstandsvorsitzender von Plan
Deutschland: "Bei der Lesung in Berlin haben wir mit der
Bundesgesund-heitsministerin Ulla Schmidt spontan beschlossen, zum
Weltaidstag am 1. Dezember einen bundesweiten Schulwettbewerb
auszuschreiben: Die Schüler werden aufgerufen, das Buch 'Ich sterbe,
aber die Erinnerung lebt' in ein Theaterstück umzusetzen." Henning
Mankell hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.

Pressekontakt:

Plan International Deutschland e. V., Katja Teske,
Tel: 040-61 14 01 52, Fax: 040-61 14 01 41, Mail:
katja.teske@plan-international.org.

Original content of: Plan International Deutschland e.V., transmitted by news aktuell

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