Die Seidenstraße lebt wieder auf
Karlsruhe (ots)
Träume von Karawanen mit kostbaren Handelsgütern verbinden sich mit dem Begriff der Seidenstraße, der erstmals 1877 vom Geografen Ferdinand von Richthofen für den Handelsweg verwendet wurde. Lange schien er sozusagen vom Wüstensand verweht zu sein, doch ein EU-Projekt soll ihn neu beleben und den Warenaustausch zwischen Ost und West sowie den Infrastrukturausbau der Region fördern. Die PTV-Experten helfen dabei und erstellen ein Güterverkehrsmodell, das über alle bisherigen Größendimensionen hinaus geht.
Mit dem Projekt TRACECA-IDEA (Interoperability and Transport Dialogue between the EU, its neighbouring countries and Central Asian Countries) will die EU den Güteraustausch zwischen den Kontinenten verbessern. Zentrale Aufgabe ist es, die Transportpolitik und Transportgesetzgebung zu harmonisieren sowie multimodale Transportketten aufzubauen. Hemmnisse an Grenzen sollen abgebaut und der freie Warenaustausch gefördert werden.
Für die Umsetzung von TRACECA-IDEA beauftragte die Europäische Kommission ein Konsortium unter der Leitung von TRT (Trasporti e Territorio Mailand). Unterstützung aus Deutschland erhält es von der PTV, Dornier Consulting, und Alfen Consulting.
Spezielle Aufgabe der PTV ist es, das Vorhaben von verkehrsplanerischer Seite zu unterstützen. Dazu gehört, die gegenwärtigen Verkehrsströme zu quantifizieren, die künftige Entwicklung zu prognostizieren sowie Engpässe und Hindernisse zu erkennen. Außerdem sollen Maßnahmen abgeleitet und deren Auswirkungen festgestellt werden.
Da die Qualität der bisher erstellten Verkehrsmodelle eher unzureichend war, übernahm die PTV die Aufgabe, für diese Region ein Güterverkehrsmodell zu erstellen. Neben den 13 Teilnehmerländern musste in jedem Fall der Süden Russlands zum engeren Untersuchungsraum hinzugenommen werden. Zum Umland gehören der Rest Russlands, der Iran, China, Europa und als Quelle und Ziele der Nachfrage auch die anderen Kontinente. Damit stellt das Modell bezüglich Untersuchungsraum und Streckennetz das größte Güterverkehrsmodell dar, das je von der PTV erstellt worden ist.
Das Untersuchungsgebiet hat eine Ost-West-Ausdehnung von knapp 5.000 km, die maximale Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 2.300 km. Die Fläche des Untersuchungsgebietes, in dem über 250 Millionen Menschen leben, umfasst nahezu 5.500.000 km2. Dieses Gebiet wird in Form von 172 Verkehrsbezirken abgebildet, wobei 123 davon auf die TRACECA-Länder und 13 auf das russische Gebiet nördlich des Kaukasus entfallen.
Das Streckennetz wurde mit dem Modul VISUM der Verkehrsplanungssoftware PTV Vision vollständig neu aufgebaut, umfasst für alle Verkehrsträger die wichtigsten überregionalen Verbindungen und weist folgende Dimensionen auf: Gesamtlänge Straßennetz 470.000 km, Schienennetz 300.000 km, Seeverbindungen und Pipelines 190.000 km.
"Der Nutzen des Projektes ist vielfältig." erklärt Dr. Uwe Reiter, Director International Consulting bei PTV und Projektverantwortlicher. "Er reicht von der Analyse der jetzigen Transportsituation bis hin zur Prognose künftiger Verkehrsströme. Auch die Qualifizierung entsprechender Mitarbeiter der TRACECA-Büros im Bereich Verkehrsplanung und Modellierung wird langfristige Vorteile zeigen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Finanzierung von Projekten und der Ideenaustausch zwischen den Teilnehmerländern." Lesen Sie unseren Hintergrundbericht zum Thema: http://www.ptv.de/unternehmen/news/presse/hintergruende/ Rubrik Traffic
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