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Die Nestos Seen sind bedroht
Sofortige Einrichtung eines Nationalparkes gefordert

Athen (ots)

Die Fortsetzung der Naturzerstörung am Nestos ist
ein Verbrechen an der Zukunft. Sie muss so schnell wie möglich
gestoppt werden. Die Gesellschaft für Naturschutz und ökologische
Landesentwicklung (ADI) und der Global Nature Fund (GNF), der das
Seennetzwerk "Living Lakes" organisiert, fordern in einem offenen
Brief an Ministerpräsident Simitis, vom griechischen Staat, der
Anfang April neu gewählten Regierung und von allen Parteien sofort
nach dem Neuzusammentreten des Parlamentes die Verabschiedung der
Präsidialverordnung zur Einrichtung des Feuchtgebiets-Nationalparks
Ostmazedoniens und Thrakiens unter Einschluss der Nestos Seen in die
Schutzzonen des Parkes.
Das Nestos Delta in Nordost-Griechenland ist ein Feuchtgebiet
internationaler Bedeutung und ist akut bedroht. Stück für Stück gehen
wichtige Biotope verloren. Die Nestos Seen, nördlich von Hrysoupolis
(Kreis Kavala) sind Teil des Deltas mit größter ökologischer
Bedeutung für die Flora und Fauna Europas. Sie sind direkt von der
Zerstörung bedroht. Die Seen wurden aus den Schutzzonen des geplanten
Feuchtgebiets-Nationalparkes herausgenommen. Dies hatte zur direkten
Folge, da  sich dort eine Vielzahl von negativen Aktivitäten zu
Lasten der Natur entfalteten : riesige Viehställe an den Ufern der
Seen gefährden die Wasserqualität, Berge von Müll und Bauschutt
werden abgelagert, Schilfflächen mit wichtigen Brutplätzen seltener
Vogelarten werden abgebrannt, intensivsten Landwirtschaft vergiftet
mit Chemie die Gewässer, illegale Jagd und Grundstücksausweisungen
und vieles mehr verringern die Möglichkeiten einer nachhaltigen
Nutzung des Deltas und der Seen in der Zukunft.
Die herausragende ökologische Bedeutung des Nestos Deltas und der
Seen wurden vielfach anerkannt durch nationale, europäische (Natura
2000) und internationale (Ramsar Konvention) Gesetzgebungen und
letztlich auch durch die Aufnahme der Seen und Lagunen des Nestos
Deltas in das internationale Seennetzwerk "Lebendige Seen - Living
Lakes", in dem nur cirka 20 ausgewählte, wichtige Feuchtgebiete-Seen
weltweit vertreten sind. Aus Anlass der akuten Bedrohung der Seen
durch den Bau von großen Viehställen und die anstehenden
Parlamentswahlen in Griechenland, sind der Geschäftsführer des Global
Nature Funds Jörg Dürr-Pucher als Vertreter des Netzwerkes "Lebendige
Seen" und Kay Ogden, Marketingleiterin des Mono Lake Komitees des
amerikanischen Partner Sees Mono Lake nach Griechenland angereist.
Der außergewöhnliche ökologische Wert und die Bedeutung dieser
Feuchtgebiete wird auch von wichtigen Kräften der Wirtschaft
anerkannt, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und deshalb die
Programme  und Anstrengungen der "Lebendigen Seen" unterstützen. So
ist Unilever der globale Partner des Netzwerkes, die Weltausstellung
EXPO 2000 in Hannover beherbergt die "Lebendigen Seen" als
offizielles internationales Programm im "Haus der Weltweiten
Projekte", und wichtige weitere Förderer sind die Firmen:
DaimlerChrysler, Lufthansa und Compaq.
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Tel.: (07732)9995-0
Fax: (07732)9995-77
Email:  sauter@duh.de
Gesellschaft für Naturschutz und ökologische Landesentwicklung
Tel.: 0030 591 23144,  
Fax:  0030 591 24236,  
E-mail:  ecoconsult-epo@kav.forthnet.gr

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