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Schiffsdaten ausgewertet: Deutsche Umwelthilfe verurteilt kurz bevorstehenden Start von Gasbohrungen vor Borkum und fordert schnelles Einschreiten der Politik

Berlin (ots)

  • Schiffsdaten legen nahe: Konzern One-Dyas steht kurz vor Gasbohrungen vor der Nordseeinsel Borkum
  • DUH fordert sofortigen Stopp aufgrund fehlender Beteiligung deutscher Behörden und Verfahrensfehlern
  • DUH prüft rechtliche Schritte und appelliert an deutsche und niederländische Behörden, einschlägiges Umweltrecht einzuhalten

Laut einer Auswertung von Schiffsdaten durch die Deutschen Umwelthilfe (DUH) steht der Konzern One-Dyas kurz davor, vor Borkum Probebohrungen für die Gasförderung durchzuführen. Demnach ist die Bohrplattform Valaris 123, die One-Dyas gechartert hat, auf dem Weg zu dem geplanten Bohrplatz in den Niederlanden. Die DUH verurteilt dieses Vorgehen von One Dyas auf das Schärfste: Trotz schwerwiegender Verfahrensfehler, nämlich ohne die vorgeschriebene Einbeziehung der deutschen Behörden, treibt der Konzern damit Gasbohrungen im Gasfeld N04 nur 650 Meter entfernt vom deutschen Naturschutzgebiet Borkum-Riffgrund voran. Aufgrund der eklatanten Missachtung von Umwelt- und Klimaschutz sowie der deutschen Beteiligungsrechte prüft die DUH nun weitere rechtliche Schritte vor niederländischen Gerichten. Im Mai hatte der Umwelt- und Verbraucherschutzverband bereits Gasbohrungen im benachbarten Gasfeld N05A gerichtlich gestoppt.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer: "Die kurz bevorstehenden Bohrungen durch One-Dyas sind eine skandalöse Missachtung des Umweltschutzes und ein Angriff auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Erneut opfert ein Konzern den Schutz der Umwelt seinen kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen. Es ist absolut inakzeptabel, dass der Konzern die negativen Auswirkungen auf das geschützte Riff und das Natura2000-Gebiet Borkum Riffgrund einfach ignoriert. Wir fordern die Behörden in Deutschland und den Niederlanden auf, sofort gegen die geplanten Bohrungen vorzugehen."

Die DUH appelliert an die deutschen Behörden, One-Dyas zum Stopp der geplanten Bohrungen im Gasfeld N04 aufzufordern. Besonders das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) muss jetzt handeln. Dazu hat die Deutsche Umwelthilfe die Behörde letzte Woche in einem juristischen Schreiben aufgefordert. Gleichzeitig läuft außerdem das Widerspruchsverfahren in den Niederlanden.

Im Planfeststellungsverfahren, das derzeit bezüglich der Bohrungen im benachbarten Gasfeld N05A läuft, setzt sich die DUH gegen eine Erteilung der Genehmigung durch die deutschen Behörden ein. Im juristischen Verfahren in den Niederlanden steht im September die Verhandlung in der Hauptsache an.

Pressekontakt:

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

DUH-Newsroom:

030 2400867-20, presse@duh.de

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