Start der Informationskampagne "Pro UNESCO-Kulturlandschaft Bodensee"
Radolfzell (ots)
Gemeinden und Umweltverbände rund um den See geben den Startschuss für die Informationskampagne "Pro UNESCO-Kulturlandschaft Bodensee": Vor über einem Jahr hat die Bodensee-Stiftung die Initiative "UNESCO-Kulturlandschaft Bodensee" angestoßen und darauf viel Zuspruch, aber auch einige zweifelnde Reaktionen erhalten.
Nachdem sich die Regierungschefs der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) im Dezember 2004 überraschend aus der gemeinsam geplanten Informationskampagne zur Initiative verabschiedet haben, beschlossen die Bodensee-Stiftung und ihre Stifterverbände, das Vorhaben ohne die Unterstützung der IBK durchzuführen. Die Kommunen Konstanz, Friedrichshafen, Radolfzell, Überlingen, Singen, Lindau, Kreuzlingen und Neuhausen am Rheinfall, sowie die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und die Deutsche Umwelthilfe unterstützen die Initiative finanziell und im Rahmen eigener Möglichkeiten öffentlichkeitswirksamer Information. Die Umweltschutzorganisationen haben langjährige gute Erfahrungen damit, die Bevölkerung und alle Interessenvertreter frühzeitig einzubeziehen und zu informieren. Zahlreiche Anfragen und Beiträge in den Medien zeigen, dass dahingehend ein großes Bedürfnis in der Region besteht.
Mit Hilfe eines Faltblatts und der Webseite www.weltkulturlandschaft-bodensee.info können sich Interessierte über die Kriterien der UNESCO-Auszeichnung, die positiven Auswirkungen und Pflichten für die Region, sowie die Erfahrungen anderer Welterbestätten informieren. Die Bodensee-Stiftung und ihre Partner werden die Initiative auf einer Vielzahl von Veranstaltungen in der Region präsentieren und laden zur Diskussion ein. Die genauen Termine werden über die Homepage angekündigt. Alle Bürger, sowie die Vertreter aus Wirtschaft, Behörden, Institutionen und Verbänden sind herzlich dazu eingeladen, ihre Meinung zu dieser grenzüberschreitenden Initiative zu äußern. Bei einem Pressegespräch am 14. März 2005 im Rathaus der Stadt Radolfzell stellen Marion Hammerl und Harald Jacoby von der Bodensee-Stiftung und Jörg Dürr-Pucher von der Deutschen Umwelthilfe auch erste Ergebnisse der "Recherche Kulturlandschaft Bodensee" vor. Die Bodensee-Stiftung hat dabei Informationen über die Bereiche Gewässer, Naturschutz, Siedlungsentwicklung, Denkmalpflege, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus und Wirtschaft zusammengestellt - ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit ersten Schlussfolgerungen bezüglich der Relevanz für eine UNESCO-Auszeichnung. Die dabei gewonnenen Informationen bestätigen, dass die bestehenden rechtlichen Vorgaben auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene ausreichend sind, den Schutz von Natur- und Kulturgütern und eine nachhaltige Entwicklung der einzigartigen Kulturlandschaft Bodensee zu gewährleisten - wenn sie entsprechend umgesetzt werden und ihre Umsetzung auch kontrolliert wird. Die bereits vorhandenen Managementstrukturen und -pläne sowie die vorhandenen Aktivitäten im Monitoring sind eine gute Grundlage für den von der UNESCO geforderten Managementplan und das Monitoringsystem. Hier wäre der wichtige nächste Schritt, die vorhandenen Elemente grenzüberschreitend sowie interdisziplinär zu vernetzen und eine Koordinationsstelle dafür einzurichten. Die Informationskampagne soll im November 2005 mit einem Forum "Pro UNESCO-Kulturlandschaft Bodensee" abgeschlossen werden. Dann geht es an die Auswertung der Ergebnisse. Das Meinungsbild aus der Region wird der Internationalen Bodenseekonferenz als grundlegende und wichtige Information für weitere Entscheidungen der Regierungschefs vorgelegt. Die Bodensee-Stiftung und ihre Partner sind zuversichtlich, dass das Meinungsbild positiv ausfallen wird. "Die Ziele einer UNESCO-Auszeichnung entsprechen den Entwicklungszielen des Bodenseeleitbildes. Die Initiative bietet die einmalige Chance, den internationalen Bodenseeraum als eine lebendige, naturnahe Kulturlandschaft von außergewöhnlichem Rang zu erhalten und in gemeinsamer Verantwortung zu entwickeln," fasst Harald Jacoby, ehrenamtlicher Projektbetreuer, für die Bodensee-Stiftung zusammen. Nur die gemeinsame grenzübergreifende Bewerbung aller Bodensee-Anrainerstaaten bzw. der Mitglieder der Internationalen Bodenseekonferenz hat Chancen, von der UNESCO berücksichtigt zu werden. Ein nationaler Alleingang z.B. der deutschen Bodenseeregion hätte dagegen kaum Aussicht auf Anerkennung. Oberbürgermeister Dr. Jörg Schmidt aus Radolfzell ergänzt im Namen der Partnergemeinden: "Der internationale Bodenseeraum hat es verdient, als Kulturlandschaft in das Welterbeverzeichnis der UNESCO aufgenommen zu werden. Damit würden die bereits seit Jahrzehnten geleisteten Beiträge der Bevölkerung, Organisationen und Regierungen zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der internationalen Bodenseeregion durch eine wertvolle Auszeichnung gewürdigt."
Pressekontakt:
Bodensee-Stiftung, Marion Hammerl-Resch, Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell, Tel.: 07732/9995-45,E-Mail:
marion.hammerl@bodensee-stiftung.org
Deutsche Umwelthilfe e.V., Jörg Dürr-Pucher, Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell, Tel.: 07732/9995-15, E-Mail: duerr-pucher@duh.de
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