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Der Tagesspiegel: Ausverkauf bei Pfandbriefen, Run auf Staatsanleihen

Berlin (ots)

Als Reaktion auf die Finanzkrise verkaufen immer
mehr Bürger ihre Unternehmensanleihen und Pfandbriefe und investieren
ihr Geld stattdessen in die für sicherer gehaltenen Anlageangebote 
des Bundes - vor allem in die neue Tagesanleihe des Bundes. "Die 
Umsätze liegen in Spitzenzeiten bis zum Zehnfachen über denen, die 
vor der Krise üblich waren", sagte Boris Knapp, Sprecher der 
Finanzagentur des Bundes, dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). 950 
Millionen Euro haben die Bürger bereits in das seit Juli angebotene 
Tagesgeld des Bundes investiert, berichtet Knapp. Das ist genauso 
viel wie seit Juli in alle anderen Angebote des Bundes - 
Bundesschatzbriefe, Finanzierungsschätze und Bundesobligationen - 
zusammen geflossen ist.
Dem Run auf den Staat steht ein Ausverkauf bei Pfandbriefen oder 
Unternehmensanleihen gegenüber. Sehr viele Anleger versuchen, ihre 
Papiere loszuwerden. "Der Markt ist leer", sagte Karlheinz Pfeiffer, 
Anleiheexperte der Börse Stuttgart, dem Tagesspiegel, "es gibt so gut
wie keine Käufer". Wer jetzt einen Pfandbrief oder eine Firmenanleihe
verkaufen will, muss enorme Abschläge hinnehmen - auch bei kurzer 
Restlaufzeit. Der Grund: Die Banken können mangels Liquidität die 
Papiere nicht länger vorübergehend in ihren Bestand nehmen, um als 
Market Maker den Kurs zu stützen. Vernünftig ist das Verschleudern 
der Papiere nicht. "Pfandbriefe sind sicher", appelliert Pfeiffer an 
die Anleger. "Selbst wenn die Bank Pleite geht, behält der Pfandbrief
seinen Wert."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Redaktion Wirtschaft, Telefon: 030/26009-306

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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