Darmkrebs: Neuartiger Screening-Test unterstreicht Anspruch auf neuen Standard in der Darmkrebs-Vorsorge
Gießen (ots)
Jüngst erschienene Studien von Wissenschaftlern aus Irland, England und Deutschland bestätigen dem Tumor M2-PK-Test eine hohe Sensitivität und Spezifität in der Erkennung von Polypen und Darmkrebs / Erkennung von blutenden und nicht blutenden Polypen und Darmtumoren / Großes Potenzial zur Ablösung der derzeitig eingesetzten Methode zur Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl
Bei veränderten Polypen und im Frühstadium des Darmkrebses finden sich im menschlichen Stuhl Zellen, welche die dimere Form eines Isoenzyms der Pyruvat-Kinase (M2-PK) enthalten. Dieses Enzym des Glukosestoffwechsels wird in entarteten Zellen verstärkt gebildet. In gesunden Zellen kommt es vorwiegend als Tetramer vor, für entarteten Zellen ist dagegen die dimere Form charakteristisch. Die Bestimmung der Tumor M2-PK ist unabhängig von okkultem Blut, daher können blutende und nicht blutende Polypen oder Darmtumoren erkannt werden.
Im Rahmen einer Studie aus Irland, die im Mai 2005 bei der Digestive Disease Week (DDW) in Chicago vorgestellt wurde, wurden 120 Männer und Frauen komplett koloskopiert und zugleich der Wert der Tumor M2-PK bestimmt. 65 von ihnen wiesen einen unauffälligen Befund auf, 30 hatten ein Adenom und 25 einen kolorektalen Tumor. Bei einem Cut-off von 4 U/ml lag die Sensitivität des Tumor M2-PK-Tests für Darmkrebs bei 92 Prozent und die Spezifität bei 95 Prozent. Die Adenom-Patienten identifizierte der M2-PK-Test mit einer Sensitivität von 63 Prozent und einer Spezifität von 92 Prozent. Fazit der Autoren: "Tumour M2-PK, a simple ELISA test, has a high sensitivity and specificity for colorectal cancer and an acceptable sensitivity and high specificity for adenomas, in comparison with current accepted methods."
Eine weitere Studie aus England wurde mit 49 Patienten (28 Männer und 17 Frauen) im Alter zwischen 24 und 86 Jahren durchgeführt. Alle Teilnehmer erhielten eine Darmspiegelung und eine Tumor M2-PK-Bestimmung. Bei 24 Teilnehmern wurde ein malignes Karzinom festgestellt. Es ergab sich eine Sensitivität des Tumor M2-PK-Tests für Darmkrebs von 92 Prozent, für Polypen > 1 Zentimeter von 60 Prozent und für Polypen < 1 Zentimeter von 25 Prozent. Zum Vergleich: Der Okkultbluttest wies für Darmkrebs eine Sensitivität von 19 Prozent auf, für Polypen > 1 Zentimeter 10 Prozent und für Polypen < 1 Zentimeter 0 Prozent auf ( Spezifität Tumor M2-PK: 92 Prozent). Fazit der Autoren: "The fecal Tumor M2-PK assay has a high sensitivity and specificity for detecting colorectal cancer und large (> 10 mm) polyps."
An der Universität Gießen wurden 338 Patienten koloskopiert und die Tumor M2-PK gemessen. Die Ergebnisse wurden bei der American Society of Clinical Oncology (ASCO) Annual Meeting im Mai 2005 in Orlando vorgestellt. Von dem Patientenkollektiv waren 147 pathologisch und 191 unauffällig. Aus dieser Studie leitet sich eine Sensitivität des Tumor M2-PK-Tests von 80 Prozent und eine Spezifität von 79 Prozent ab.
Den Tumor M2-PK-Test gibt es beim Hausarzt über dessen Labor oder in jeder Apotheke (ScheBo (R) Tumor (TM) M2-PK, PZN 100 570 3).
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