Warnung: Turbulenzen voraus
Die Inflation wird schwieriger zu bekämpfen sein als die Märkte glauben
Anleger wetten auf gute Zeiten. Wahrscheinlicher sind Turbulenzen
Die Finanzmärkte schwimmen im Optimismus. Die Anleger setzen zunehmend darauf, dass die Inflation, das größte Problem der Weltwirtschaft, ohne viel Aufregung verschwinden wird. Der amerikanische S&P-500-Index hat in diesem Jahr einen Aufschwung erlebt, europäische Aktien sogar noch mehr, und Geld ist in Schwellenländer geflossen. Was aber, wenn die Anleger zu Unrecht so fröhlich sind? In unserem Titelthema dieser Woche argumentieren wir, dass der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht vorbei ist. Sechs der großen, reichen G7-Länder haben eine Arbeitslosenquote, die auf dem niedrigsten Stand dieses Jahrhunderts liegt oder sich diesem annähert. Es ist schwer vorstellbar, wie sich die zugrunde liegende Inflation auflösen kann, solange die Arbeitsmärkte so angespannt bleiben. Viele Volkswirtschaften sind auf dem Weg zu einer Inflation, die nicht unter 3 bis 5 % oder ähnlich fällt. Das wäre weniger beängstigend als die Turbulenzen der letzten zwei Jahre, aber es wäre ein Problem für die Zentralbanker, die an ihren Zielen gemessen werden. Und es würde ein Loch in die optimistische Vision der Anleger reißen.
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