All Stories
Follow
Subscribe to Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)

Jahrestag des Genozids an den Rohingya (25.8.): "A Children's Emergency" - GfbV-Report über die Not der Rohingya-Kinder

GfbV-Report zum Jahrestag des Genozids an den Rohingya (25.8.):

  • "A Children's Emergency - Report on children affected by and conceived in the genocide against the Rohingya"
  • Beleuchtet die Lage von Kindern, die im Genozid Verbrechen erlebt haben
  • Berichtet über tausende Babys, die infolge von Vergewaltigungen geboren wurden
  • Hunderttausende Kinder in überfüllten Flüchtlingslagern

Am 25. August 2020 jährt sich der Genozid an der Volksgruppe der Rohingya aus Myanmar zum dritten Mal. Aus diesem Anlass veröffentlicht die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) den Report "A Children's Emergency - Report on children affected by and conceived in the genocide against the Rohingya". Darin beleuchtet die Menschenrechtsorganisation die aktuell verheerende Lage von Kindern, die während des Genozids Verbrechen erlebt haben. Auch berichtet der Report von den tausenden Babys, die infolge von Vergewaltigungen geboren wurden und oft vergessen werden.

"Unter den Überlebenden des Genozids sind über eine halbe Million Kinder. Viele von ihnen mussten Gräueltaten mitansehen oder am eigenen Leib erfahren: Oft wurden Kinder gezielt angegriffen, selbst Kleinkinder und Ungeborene. Etwa 6.000 bis 10.000 Rohingya-Mädchen wurden von myanmarischen Militärs vergewaltigt", berichtet Lina Stotz, GfbV-Referentin für ethnische, religiöse und sprachliche Minderheiten und Nationalitäten. Die meisten von ihnen lebten nun in überfüllten Lagern in Bangladesch. Dort seien 60 Prozent aller Flüchtlinge Kinder. Die Lage in den Camps entspreche nicht humanitären Standards, schon gar nicht während einer Pandemie. "Die meisten der Kinder, die Gewalt erlebt oder überlebt haben, sind schwer traumatisiert. Zudem haben viele Mädchen und auch Frauen infolge der Vergewaltigungen selbst Kinder bekommen. Diese Mütter und Kinder sind mit einem Stigma belegt", so Stotz.

Der Report referiert die Ergebnisse der bisher ersten Feldforschung zum Schicksal von "Kindern des Krieges" unter den Rohingya. Damit sind Kinder gemeint, die durch Vergewaltigung von Rohingya-Mädchen und -Frauen gezeugt wurden. "Diese 'Kinder des Krieges' sind vom Leid gezeichnet: Aufgrund der Identität ihrer Väter werden sie häufig als mitschuldig betrachtet. Viele Mütter haben Schwierigkeiten, sie anzunehmen. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die mentale und physische Gesundheit der Kinder, ihre Sicherheit und ihre späteren Chancen im Leben", erläutert Stotz. Der Report berichtet zudem über die ernste Lage der Kinder in den Lagern. Dort sind sie von Kinderheirat und Menschenhandel bedroht.

"Alle Kinder, die Genozide erlebt haben oder in deren Folge geboren wurden, brauchen Hilfe. Sie haben es nicht verdient, zu einer verlorenen Generation zu werden. Sie verdienen ein Leben in Würde", erklärt Stotz. Der Report fordert die verantwortlichen Länder auf, die Situation der Rohingya-Kinder zu verbessern. Diese Forderung wird die GfbV dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen im September vorlegen.

Eine Vorab-Version des Reports "A Children's Emergency - Report on children affected by and conceived in the genocide against the Rohingya" senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

Sie erreichen Lina Stotz unter l.stotz@gfbv.de oder 0551/49906-19.

Gesellschaft für bedrohte Völker
Postfach 2024
D-37010 Göttingen
Tel.: +49 551 499 06-21
Fax: +49 551 580 28
E-Mail:  info@gfbv.de
www.gfbv.de
Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
More stories: Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV)
  • 19.08.2020 – 11:28

    Covid-19 in Brasilien: Veto gegen Schutz der Indigenen muss fallen

    Abstimmung über Veto gegen Schutz indigener Völker vor Covid-19: - Gesetz vom 7.7. für Schutz und Versorgung Indigener in der Pandemie - Vetos des Präsidenten haben Inkrafttreten verhindert - Indigene, Quilombolas, Parlamentsfraktionen und Zivilgesellschaft kämpfen gegen die Vetos Am heutigen Mittwoch stimmt der Kongress in Brasília über 22 Vetos ab, die der Präsident der Republik Jair Bolsonaro gegen Teile eines ...

  • 18.08.2020 – 09:14

    Internationaler Tag der Humanitären Hilfe (19.8.): Noch nie war Helfen so gefährlich

    Internationaler Tag der Humanitären Hilfe (19.8.): - Mehr Übergriffe auf Personal von Hilfsorganisationen als je zuvor - 483 Übergriffe mit 125 Toten im Jahr 2019 - Die meisten Opfer sind einheimische Helfende Zum Internationalen Tag der Humanitären Hilfe hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen besseren Schutz von Helfenden gefordert. Nie sei es so ...