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Tourismus und Menschenrechte: Indigener Ökotourismus: Nur echt ist authentisch

Verantwortungsbewusstes Reisen in indigene Gebiete, zum Beispiel im Amazonas, kann das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung unterstützen, Wissen und Verständnis schaffen und dabei die Umwelt schonen. „Das klappt natürlich nur, wenn die Indigenen vor Ort ihre Gäste aus freien Stücken willkommen heißen und die Reisen in ihr Gebiet selbst anbieten“, erklärt Dr. Eliane Fernandes, Referentin für indigene Völker bei der Gesellschaft für bedrohte Völker. „Wenn nicht-indigene Reiseunternehmen vermeintlich authentische Touren anbieten, sind sie in der Regel ausbeuterisch. Die Gewinne fließen meist ins Ausland und die Menschen vor Ort haben nichts davon.“

Ein positives Beispiel kommt aus Brasilien. Três Unidos ist ein Dorf der indigenen Kambeba, die an der Grenze zwischen Brasilien und den Andenländern leben. Das Dorf liegt etwa 1,5 Stunden mit dem Schnellboot von Manaus entfernt, an der Mündung des Flusses Cuieiras, am rechten Ufer des Flusses Negro gelegen. Die Kambeba bieten dort gemeindebasierten Tourismus an. Dazu gehören das Gemeinschaftsrestaurant Sumimi, das von indigenen Frauen geführt wird und der Verkauf von Kunsthandwerk, vor allem traditionelle Kambeba-Kleidung. Im März dieses Jahres nutzten die Bundesminister Cem Özdemir und Robert Habeck ihre Brasilien-Reise, um diese indigene Gemeinschaft zu besuchen.

Auch in Ecuador bieten indigene Gemeinschaften diesen gemeindebasierten Tourismus an. Eine Verordnung über kommunale Tourismuszentren regelt und fördert diese Entwicklung. Über das Ministerium für Tourismus sind Informationen und Kontakte über Tourismusangeboten verfügbar, die vor Ort von Indigenen eigenhändig durchgeführt werden. Eines der zahlreichen Angebote ist die Kapawi Ecolodge, die das Volk der Kapawi tief im Amazonas-Regenwald, nahe der Grenze zu Peru errichtet hat. Die Gäste reisen entlang des Flusses Río Pastaza, der sich durch die Provinzen Pastaza und Morona-Santiago zieht. Die Lodge befindet sich vollständig im Besitz der Kapawi Gemeinschaft und wird von ihr betrieben.

„Gemeindebasierter Tourismus ist für die Gemeinschaften ein Mittel zur Stärkung ihrer Kultur und einer selbstbestimmten, nachhaltigen Entwicklung. Er dient zusätzlich dem Erhalt der Wälder und der Biovielfalt. So können Reisende in die Realität der indigenen Gemeinschaft eintauchen und die Bedeutung der Umwelt für die Kapawi reflektieren“, so Fernandes.

Sie erreichen Dr. Eliane Fernandes unter e.fernandes@gfbv.de oder 0551/49906-23.

Gesellschaft für bedrohte Völker
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Tel.: +49 551 499 06-21
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Menschenrechtsorganisation mit beratendem Status bei den UN und mitwirkendem Status beim Europarat
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