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Börsen-Zeitung: Feuer unter dem Dach, Kommentar zur massiv erhöhten KfW-Risikovorsorge für IKB von Carsten Steevens

Frankfurt (ots)

Bei der KfW brennt es, und zwar gewaltig. Die
Schieflage des börsennotierten Mittelstandsfinanzierers IKB, an dem 
die staatliche Förderbank mit knapp 38% beteiligt ist, geht immer 
mehr an die Substanz. Die gut 8 Mrd. Euro schwere Bürgschaft der KfW 
für die Liquidität der von der IKB verwalteten Zweckgesellschaft 
"Rhineland Funding", die in verbriefte US-Hypotheken minderer Bonität
(Subprime) investierte, droht den mit 5,3 Mrd. Euro ausgestatteten 
Fonds für allgemeine Bankrisiken zu überfordern.
Dieser Risikopuffer, der mehr als ein Drittel der KfW-Eigenmittel 
ausmacht, ist nach einer Neubewertung der Risiken aus den 
Rhineland-Fonds-Aktiva gerade noch 500 Mill. Euro groß. Noch 
dramatischer dürfen die Marktverwerfungen für die KfW also nicht 
werden. Andernfalls müssten zur Abschirmung der Ausfallrisiken im 
Subprime-Segment noch weitere Eigenmittel eingesetzt werden - 
möglicherweise mit der Konsequenz, dass das Institut seiner 
eigentlichen Aufgabe immer weniger nachkommen könnte. Die KfW muss 
sich inzwischen fragen, ob ihre Förderfähigkeit nicht in Gefahr 
gerät.
Die auf 4,8 Mrd. Euro fast verdoppelte Risikovorsorge, die die 
2007 erstmals gemäß IFRS aufgestellte Erfolgsrechnung der KfW 
erheblich belasten wird, macht den Verkauf der IKB-Beteiligung immer 
dringlicher. Ordnungspolitisch ist der Verkauf des Privatinstituts, 
dessen Börsenwert im laufenden Jahr um mehr als 70% 
zusammengeschmolzen ist, längst überfällig: Die Schieflage der IKB 
könnte letztlich den Steuerzahler treffen, der für die von Bund (80%)
und Ländern (20%) getragene KfW haftet. Der Bund steht für die 
Verbindlichkeiten des Förderinstituts gerade, eben auch für die 8 
Mrd. Euro, mit denen die KfW für die Liquidität des Rhineland-Fonds 
bürgt.
Doch könnte die Förderbank weiter in Bedrängnis geraten, zumindest
dann, wenn sich nicht bald ein Interessent für die IKB findet, der 
dieser Bank mit einer Finanzspritze über die Runden hilft. Nicht 
auszuschließen ist, dass die IKB im laufenden Geschäftsjahr einen 
Milliardenverlust einfahren wird. Absehbar ist also eine 
Kapitalaufstockung erforderlich, auch wenn noch nicht sicher ist, ob 
aus Buchverlusten durch Abschreibungen auf strukturierte Wertpapiere 
tatsächliche Verluste werden. Unter den aktuellen Vorzeichen 
erscheint aber immer weniger wahrscheinlich, dass sich die KfW daran 
noch beteiligen wird.

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0

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