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Börsen-Zeitung: Geordnete Verhältnisse, Geordnete Verhältnisse, Kommentar zum Stühlerücken an der Bayer-Spitze von Andreas Heitker

Frankfurt (ots)

In einem bleibt sich Bayer treu: Ebenso wie
schon beim Übergang von Manfred Schneider auf Werner Wenning sind 
auch bei dem 2010 anstehenden Wechsel an der Konzernspitze die 
Weichen sehr frühzeitig gestellt worden. Das soll  Planungssicherheit
für alle Beteiligten bringen.
Dennoch könnte das nun angekündigte Revirement in der Führung den 
Konzern weit mehr verändern, als derzeit abzusehen ist. Vor acht 
Jahren entschied sich der Aufsichtsrat mit Wenning noch für ein 
Eigengewächs, für einen Manager mit Bodenhaftung, der als 19-Jähriger
als Lehrling bei Bayer begonnen hatte und es dann bis an die 
Vorstandsspitze schaffte, der das Unternehmen aus dem Effeff kannte. 
Nun beruft der Aufsichtsrat nach mehr als einjähriger Suche einen 
Außenstehenden an die Konzernspitze. Der gebürtige Niederländer 
Marijn Dekkers, der in den vergangenen knapp 25 Jahren in den USA 
gelebt hat, kennt Bayer und die Unternehmenskultur in  Leverkusen nur
aus der Ferne.
Dekkers konnte mit seinen internationalen Erfahrungen punkten - auch 
am Kapitalmarkt - und wohl auch mit seinen Macherqualitäten als 
Portfoliomanager. Nicht ohne Grund verweist Bayer auf die Erfolge des
künftigen Vorstandschefs bei der Neuorganisation und Restrukturierung
in seinem bisherigen Unternehmen.
Auch Wenning war in seiner Amtszeit als Portfoliomanager stark 
gefragt gewesen. Unter seiner Ägide stellte Bayer immerhin die 
kriselnde Pharmasparte neu auf, trennte sich von seinem Chemie- und 
Teilen des Polymergeschäfts (Lanxess) und stemmte große Übernahmen 
wie die von Schering.
Die großen Themen sind jetzt aber weitgehend abgearbeitet. Bayer 
steht relativ fest auf seinen drei Säulen, auch wenn der Teilkonzern 
MaterialScience die Wirtschaftskrise zurzeit voll zu spüren bekommt. 
Wie es aber aussieht, kann Wenning in einem Jahr nach den zahlreichen
Umbrüchen in seiner Amtszeit ein geordnetes Haus übergeben.
Der als durchsetzungsstark geltende Dekkers bekommt neun Monate Zeit 
zur Einarbeitung. Dass bei Bayer danach alles bleibt, wie es jetzt 
ist, ist kaum zu erwarten. Von daher bleibt sich der Konzern 
vielleicht auch in diesem Punkt treu: Kontinuität in der Veränderung.
Für das Dax-Unternehmen kann dies durchaus neue Chancen bieten.

Pressekontakt:

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Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0

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