Rheinische Post: Trauerspiel bei der WestLB
Düsseldorf (ots)
Von Georg Winters
Wenn die Eigentümer der WestLB im Interesse des Unternehmens handeln wollen, dann müssen sie ihr Kriegsbeil schnellstens begraben. Landesregierung und Sparkassenverbände präsentieren sich so heillos zerstritten, dass einem bei dem Gedanken um die Zukunft der Bank angst und bange werden kann. Der bisherige Verlauf der Verhandlungen um die Absicherung der WestLB ist ein Trauerspiel.
Die Diskussion darüber, wer in dem unerquicklichen Geschacher um die Verteilung der Risiken die besseren Argumente hat, ist müßig. Natürlich kann das Land für die Übernahme zusätzlicher Milliardengarantien Gegenleistungen der Sparkassen erwarten, die der Bank eine Perspektive geben. Natürlich können aber auch Verbandspräsidenten nicht einfach per Handschlag die Beschlüsse ihrer jeweiligen Organe kippen, um einen Deal mit dem Finanzminister einzugehen.
Vollmundig haben alle stets von einer Lösung im Interesse der Mitarbeiter und des Finanzplatzes geredet. Das ist offenbar um so mehr in Vergessenheit geraten, je stärker die Atmosphäre vergiftet war. Dabei sollte jedem klar sein: Wer so offenkundig die Kreditwürdigkeit und damit die Existenz der Bank aufs Spiel setzt, der verspielt viel Vertrauen bei Mitarbeitern, der Finanzaufsicht und bei Wählern.
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