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Rheinische Post: Theater ist Pflicht

Düsseldorf (ots)

Von Dorothee Krings
Die Schauspiel- und Opernhäuser in verschuldeten Städten sind in 
Gefahr, weil Kultur keine gesetzliche Pflichtaufgabe für Kommunen 
ist. Darum sind die Theater ohne Schutz, wenn die Sparkommissare 
anrücken. Die Kunst ist vogelfrei.
Doch Städte sterben, wenn sie nur noch da sind, um Straßen zu teeren 
oder Hartz IV auszuzahlen. Das stiftet keine Identität. Kommunen 
brauchen Theater, weil darin die Bürger über sich selbst nachdenken. 
Weil dort Jugendliche lernen, wie existentiell Hochkultur ist, und 
Senioren spüren, dass man nie zu alt ist, um sich mit den großen 
Themen des Lebens zu beschäftigen. Theater sind Herz und Hirn von 
Städten, auch wenn nicht jede Inszenierung gelingt. Sie sind 
Bildungsanstalten, auch wenn sie sich nicht mehr so nennen. Sie sind 
notwendig, auch wenn das Gesetzt ihren Unterhalt nicht vorschreibt.
Es muss also eine Neuverteilung staatlicher Einnahmen zwischen Bund, 
Ländern und Kommunen geben, um die Städte aus der strukturellen 
Schuldenfalle zu befreien. Natürlich stehen die Chancen dafür in 
Wirtschaftskrisenzeiten schlecht. Doch auf dem Spiel steht die 
Qualität unseres Zusammenlebens. Ein Theater, das geschlossen wird, 
erweckt niemand wieder zum Leben.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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