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Rheinische Post: Überflüssige Arztbesuche

Düsseldorf (ots)

von Eva Quadbeck
Der Vorschlag, die Praxisgebühr auszuweiten, kommt einem Stich ins
Wespennest gleich. Im Wahljahr 2009 wird der Chef der 
Kassenärztlichen Vereinigung, Leonhard Hansen, dafür wohl kaum Gehör 
finden. Der Vorschlag ist zu unpopulär.
Die Analyse, dass wir beim Thema Arztbesuche einen Mentalitätswechsel
brauchen, ist allerdings zutreffend: Die Krankenkassen stellen fest, 
dass die Zahl der Arztbesuche innerhalb von drei Jahren um 8,4 
Prozent gestiegen ist, während das Robert-Koch-Institut nicht 
erkennen kann, dass die Deutschen in diesem Zeitraum auch kränker 
geworden seien. Von den mehr als fünf Millionen Praxisbesuchen pro 
Jahr muss also manch einer überflüssig sein.
Ein Mentalitätswechsel funktioniert besonders effektiv übers 
Portemonnaie. Deshalb ist es sinnvoll, die Praxisgebühr gezielter 
einzufordern. Eine Reform darf aber keinesfalls einfach nur die 
Versicherten schröpfen. Vielmehr müssen diejenigen, die sich 
kostenbewusst verhalten, belohnt werden, während diejenigen, die 
häufig den Arzt wechseln und damit Doppeluntersuchungen verursachen, 
auch zur Kasse gebeten werden. Dieser Mechanismus käme der 
Solidargemeinschaft zugute. Eine geringere, aber dafür häufiger zu 
entrichtende Praxisgebühr sowie eine höhere Gebühr für den 
Facharztbesuch ohne Überweisung sind der richtige Ansatz.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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