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Rheinische Post: Griechenlands Übel von Godehard Uhlemann

Düsseldorf (ots)

Wer glaubt, das vom Staatsbankrott bedrohte
Griechenland lasse sich nur mit großzügigen Finanzhilfen aus der 
Euro-Familie gesunden, irrt. Sie sind behutsam notwendig, um die 
aktuelle Krise meistern zu können. Sie werden aber nicht das 
Grundübel dauerhaft beseitigen. Das müssen und können die Griechen 
nur selbst leisten.
Ministerpräsident Papandreou muss außenpolitisch die Glaubwürdigkeit 
seines Landes reparieren. Nur nach Lug und Trug aus Athen war das 
Land in die Euro-Zone aufgenommen worden. Haushaltsbilanzen und 
Statistiken wurden kreativ geschönt und damit manipuliert. Der 
Regierungschef muss dafür sorgen, dass auch in Athen wieder zwei plus
zwei vier ergeben. Schafft er das nicht, schädigt er die 
Euro-Gemeinschaft insgesamt, denn die Stärke der europäischen Währung
gründet auf Solidität.
Innenpolitisch steht Papandreou eine Herkulesarbeit bevor. Er muss 
den Griechen klar machen, dass der Staat nicht weniger Geld einnehmen
kann, als er an seine Bürger direkt oder indirekt ausgibt. Nur mit 
einem Mentalitätswandel, der den Staat nicht länger als Milchkuh ohne
Futternotwendigkeit sieht, lassen sich Krisen künftig vermeiden. 
Papandreou kann mit Mut als echter Reformer Geschichte machen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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