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Rheinische Post: Blech & Bedeutung

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Ulli Tückmantel:
Die Verständlichkeit eines Zeichens ist nicht von unbegrenzter 
Haltbarkeit. Wenn Verkehrsteilnehmer zu rätseln beginnen, ob im roten
Dreieck vor einem Bahnübergang oder vor einem herrenlosen Jägerzaun 
gewarnt wird, hat das Zeichen seine Funktion verloren. Vor allem 
Verkehrsschilder müssen aber eindeutig sein, ihre Bedeutung darf 
keine Interpretations-Spielräume zulassen. 1939 wurde in Deutschland 
ein dreieckiges, blaues "Halt"-Schild mit rotem Rand eingeführt. 1953
wurde es um den Zusatz "Vorfahrt achten!" ergänzt. 1971 wurde es im 
Zuge der internationalen Vereinheitlichung ganz abgeschafft, seitdem 
heißt es auf einer achteckigen roten Fläche einfach "Stop". Das 
Stopp-Schild mit nur einem "p" überlebte wundersamer Weise bislang 
sogar die Rechtschreibreform. Was das Bundesverkehrsministerium 
geritten hat, im vergangenen September lauter Verkehrsschilder für 
ungültig zu erklären, bei denen sich seit 1992 lediglich minimal das 
Design geändert hat, die aber nichts von ihrer Verständlichkeit 
eingebüßt haben, muss man nicht verstehen. Der Gesetzgeber muss 
diesen Unfug lediglich rückgängig machen oder den Kommunen die Kosten
für Umrüstungen erstatten, die viel mit Blech, aber wenig mit 
Bedeutung zu tun haben.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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