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Rheinische Post: Hundstage

Düsseldorf (ots)

Von Lothar Schröder
Gegen das Wetter kann man nicht sein. Es gibt nämlich kein 
anderes. Jeder Tag ist immer bloß einzigartig. Mal schneit es, mal 
streicht ein verlegener kleiner Wind durchs Kornfeld, anderntags 
plästert es wie bekloppt. Im Grunde könnte Claudia Kleinert - unsere 
Lara Croft der Wettervorhersage - ihre abendlichen TV-Auftritte stets
mit den Worten beginnen: Noch nie war das Wetter so wie heute. Diese 
so schüttere wie erschütternde Erkenntnis versucht gerade 
schweißgebadet darüber hinwegzutäuschen, dass das Wetter sich extrem 
gleichen kann und momentan allenfalls Mini-Differenzen erlaubt wie 
superheiß, wahnsinnig heiß und brütend heiß.
Zuletzt fiel auch das Wort "Hundstage" und damit der Blick sogleich 
aufs betreffende Haustier. Das liefert Anschauungsunterricht, denn 
vom Hunde lernen heißt, bei 37 Grad überleben lernen. Und das geht 
so: Bis zum Nachmittag überwiegend schlafen (bevorzugt am kühlen 
Kellerabgang), dann langsam räkeln, hernach im Wagen (bei 
Air-Condition) zum nahen Badesee, dort 30 bis 34 Minuten schwimmen, 
zurück im Auto (bei Air-Condition), daheim fressen, gefolgt von einer
beträchtlichen Pause (am Kellerabgang). Was aber, wenn das gar kein 
guter Vergleich ist, sondern nur der schnöde Ausdruck von - Neid?

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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