Rheinische Post: Ablesebranche hat's übertrieben
Düsseldorf (ots)
Von Thomas Reisener
Ablesetermin. Eine Zumutung, unter der jedes Jahr Millionen Mieter leiden. Da wollen die Herren Ableser dann gerne wissen, wie viel Heizkosten man denn so verursacht hat. An diesem Tag hat bitteschön jemand zu Hause sein. Vorzugsweise montags zwischen zehn und zwölf. Wenn nicht, wird's halt teuer. Weil der Ableser dann nochmal kommen muss, wie einen die "Benachrichtigungskarte" lehrt. Dass man für seine Heizkosten aber auch Geld verdienen muss, und zwar vorzugsweise montags zwischen zehn und zwölf, ist eben Pech. Da muss man sich dann wohl was einfallen lassen. Egal, ob Heizungsableser, Schornsteinfeger oder die Herren vom Amt. Immer, wenn Bürger oder Mieter ihren Anbieter nicht wirklich wählen können, wird der Service klein und der Preis groß. Wer erinnert sich nicht an die Zeiten, in denen mürrische TÜV-Prüfer ihre Plaketten noch wie Gnadenakte erteilten? Erst, als der Konkurrent Dekra kam, entdeckten auch die TÜV-Prüfer das Lächeln. Die Gewinnmargen, die Ista sich zu Lasten von Kunden und Mietern gönnt, sind dreist. Höchste Zeit für mehr Wettbewerb. Da Mieter, Politiker, Verbraucherschützer und Eigentümer hier ausnahmsweise dieselben Interessen haben und die Ista dumm genug war, ihre Unverfrorenheit publik zu machen, darf man auf baldige Besserung hoffen.
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