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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

KBV unterstützt Initiative der Regierung
Hansen fordert: Prävention muss zur vierten Säule im Gesundheitssystem werden

Berlin (ots)

"Die rot-grüne Bundesregierung hat unsere volle
Unterstützung, wenn sie die Prävention stärken will. Durch gezielte
Gesundheitsförderung lassen sich nicht nur Krankheiten lindern oder
gar vermeiden, Prävention hilft langfristig auch, die
Gesundheitsausgaben im Griff zu behalten." Das hat heute der Zweite
Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin
erklärt. Dr. Leonhard Hansen weiter: "Der Arzt ist der kompetente
Ansprechpartner in Sachen Prävention. Deswegen will sich die KBV auch
aktiv im von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt gegründeten
Deutschen Forum Prävention und Gesundheitsförderung einbringen.
Prävention muss neben der Kuration, Pflege und Rehabilitation zur
vierten Säule im Gesundheitswesen werden, wenn wir die gesetzliche
Krankenversicherung (GKV) zukunftssicher machen wollen."
Hansen wies darauf hin, dass die Kassenärzte sich bereits intensiv
für die Prävention engagieren. So hätten sie mit den Krankenkassen
ausgehandelt, dass ab dem 1. Oktober GKV-Versicherte Anspruch auf die
weltweit modernste Darmkrebsvorsorge hätten. Patienten zwischen dem
50. und dem 55. Lebensjahr könnten sich ab diesem Zeitpunkt jährlich
einmal auf Blut im Stuhl untersuchen lassen. Mit 55 Jahren stünde
ihnen eine erste Darmspiegelung, zehn Jahre später eine weitere
Koloskopie zu. So könnten Polypen rechtzeitig erkannt werden und
Darmkrebs im Idealfall gar nicht erst entstehen.
Als weitere Aktivitäten der Ärzte führte der KBV-Vize die
Präventionstage der Kassenärztlichen Vereinigungen und der
Landesärztekammern an. Mit Informationsmaterialien, Zeitungs- und
Hörfunkbeiträgen, Veranstaltungen und Ständen in Fußgängerzonen
werden sich die Ärzte direkt an die Bevölkerung wenden. Die
Präventionstage starten am 29. Oktober. Der Schwerpunkt liegt in
diesem Jahr auf Prävention im mittleren Alter. Themen sind unter
anderem Krebsfrüherkennung, Bewegung, Stress und richtige Ernährung.
Gesetzlich Versicherten stehen eine Reihe von
Früherkennungsleistungen zu. Dazu gehören eine jährliche Untersuchung
auf Gebärmutterkrebs für Frauen ab dem 20. Lebensjahr und eine auf
Brustkrebs für Frauen ab dem 30. Lebensjahr. Männer können sich ab
dem 45. Lebensjahr auf Hodenkrebs untersuchen lassen. Darüber hinaus
gibt es eine Reihe weiterer Präventionsleistungen, die für
GKV-Versichterte kostenlos sind. Zu ihnen gehören umfangreiche
Kinderuntersuchungen in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen
sowie ein Gesundheits-Check-Up für Erwachsene ab dem 36. Lebensjahr.
Hansen forderte die Bevölkerung auf, von den Angeboten mehr
Gebrauch zu machen. "Wenn beispielsweise nur ein knappes Viertel der
Männer und ein gutes Drittel der Frauen die Krebsfrüherkennung
nutzen, dann ist das einfach zu wenig", so der Zweite Vorsitzende.
Wer eine Stunde in eine Vorsorgemaßnahme investiere, ersparen sich
unter Umständen jahrelanges Leiden.
Die Regierungsparteien treten in ihren Wahlprogrammen für mehr
Prävention ein. Nach Vorstellungen der SPD sollen ein nationales
Herz-Kreislauf- Programm und ein Anti-Tabak-Programm aufgelegt, sowie
mehr Früherkennung von Krebs etabliert werden. Die Grünen setzen
insbesondere auf den Ausbau der Gesundheitserziehung in Kindergärten
und Schulen. Die Bundesgesundheitsministerin rief darüber hinaus am
11. Juli in Berlin das Deutsche Forum Prävention und
Gesundheitsförderung ins Leben. Es soll übergreifende Ziele, Inhalte,
Maßnahmen und Instrumente der Prävention vereinbaren, umsetzen und
kommunizieren. Die KBV ist Gründungsmitglied des Zusammenschlusses.
Ihre Ansprechpartner: 
Dr. Roland Stahl, Tel: 0221 / 4005-213 
Roland Ilzhöfer, Tel: 030 / 4005-1230 
Gabriele Prissok, Tel: 030 / 4005-1240

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