Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl)
Logopäden fordern effizientere Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe
Mehr Dialog und kompetenzorientierte Verteilung der Zuständigkeiten als Basis für eine nachhaltige Gesundheitspolitik
Hannover (ots)
"Wer das deutsche Gesundheitssystem zukunftsfähig machen will, sollte nicht ausschließlich über Änderungen auf der Einnahmen- oder Ausgabenseite der gesetzlichen Krankenkassen diskutieren, sondern sich vor allem ansehen, wie vorhandene Kompetenzen und Ressourcen optimal genutzt werden können", sagte die Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl), Dr. Monika Rausch, heute vor der Presse in Hannover. Anlässlich des 39. Jahreskongresses des Berufs- und Fachverbandes, der vom 3.-5. Juni in der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfindet, wies sie darauf hin, dass die spezifischen Qualifikationen der verschiedenen Gesundheitsberufe in Zukunft besser und unmittelbarer genutzt werden sollten. "Die hohe Qualität der Leistungen im deutschen Gesundheitssystem wird nicht nur durch den Facharztstandard, sondern ebenso durch die zahlreichen Therapeutenstandards gewährleistet", so Rausch.
"Im Bereich der Logopädie fordern wir daher, dass zur Feststellung der Behandlungsbedürftigkeit bei Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckbeschwerden neben der ärztlichen Diagnostik regelmäßig die spezifische Kompetenz der logopädischen Befunderhebung genutzt wird", konkretisierte Rausch ihren Vorschlag. Durch einen solchen komplementären Ansatz könne eine höchstmögliche Sicherheit in der Indikationsstellung erreicht werden, bevor ggf. eine Therapie eingeleitet wird.
"Damit dieser Vorschlag umgesetzt werden kann, muss die logopädische Befunderhebung als eigenständige Leistung anerkannt und unabhängig von einer Therapieverordnung ermöglicht werden", erläuterte Rausch. "Durch die ärztlich verordnete logopädische Befundung als eigenständig abzurechnende Leistung wird es möglich, das Wissen der beiden hochspezialisierten Gesundheitsberufe vor der Entscheidung über eine Therapie zusammen zu bringen und zwischen Arzt und Therapeut einen fachlichen Dialog in Gang zu setzen, von dem sowohl die Patienten als auch der Kostenträger nur profitieren können", so Rausch.
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