Ebola im Kongo: Jeder dritte Infizierte ist ein Kind
Ebola im Kongo: Jeder dritte Infizierte ist ein Kind
Gesundheitsnotstand ausgerufen/ Hilfe für infizierte Kinder und Ebola-Waisen
Köln/New York/Kinshasa, 18. Juli 2019// Der aktuelle Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo ist vor allem für Kinder eine Katastrophe. "Ebola ist unerbittlich, deshalb müssen wir auch unerbittlich gegen eine Ausbreitung kämpfen - Kinder und Familien in der Region verdienen nichts weniger als das", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore in New York.
Bisher (Stand 7. Juli) wurden 750 Kinder mit Ebola infiziert, das ist fast ein Drittel (31 Prozent) der rund 2.500 Fälle. Bei früheren Ausbrüchen waren 20 Prozent der Infizierten Minderjährige. Kleinkinder sind überproportional gefährdet: Unter den 750 mit Ebola infizierten Kindern sind 40 Prozent unter fünf Jahre alt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jetzt wegen der Ebola-Epidemie im Kongo den internationalen Gesundheitsnotstand erklärt. UNICEF unterstützt diese Entscheidung und fordert die internationale Gemeinschaft auf, mehr zum Schutz von Kindern vor Ebola zu tun und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
"Das ist eine Notsituation. Es besteht die sehr reale Gefahr, dass sich Ebola auf die Nachbarländer ausbreitet, daher sollte die internationale Gemeinschaft dringend gemeinsam dafür sorgen, das zu verhindern", sagte Henrietta Fore. "Das bedeutet, mehr Geld bereitzustellen, damit die Helferinnen und Helfer vor Ort genügend Mittel zur Verfügung haben, um jeden einzelnen Fall zu behandeln und jedem einzelnen Kontakt nachzugehen."
Kinder leiden doppelt unter der Ebola-Epidemie: Bei einer Infektion sind vor allem Kleinkinder einem höheren Risiko ausgesetzt, an der Krankheit zu sterben. Darüber hinaus werden durch Ebola viele Kinder, häufig ganz plötzlich, von ihren erkrankten Eltern getrennt oder sind zu Waisen oder Halbwaisen geworden. Über 2.800 verwaiste oder getrennte Kinder wurden bereits identifiziert. Mädchen und Jungen, die eine Ebola-Infektion überlebt haben oder deren Umfeld von Ebola betroffen ist, werden von ihrer erweiterten Familie und Gemeinschaft oft aus Angst vor Ansteckung ausgegrenzt.
Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden oder sie durch die Krankheit verloren haben, werden in Kinderzentren in der Nähe der Behandlungszentren betreut. Helferinnen und Helfer beraten Kinder und Familien vor, während und nach einer Behandlung, um ihnen den Prozess zu erklären und sie in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen.
Darüber hinaus verteilt UNICEF Hygieneartikel und klärt Menschen in den Risiko-Gebieten über Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung auf. Auch in den Grenzregionen der Nachbarländern Uganda, Südsudan, Burundi und Ruanda informiert UNICEF die Bevölkerung über die Krankheit und Schutzmaßnahmen und hat vorsorglich Hilfsgüter eingelagert.
UNICEF ruft zu Spenden für die von der Ebola-Epidemie betroffenen Kinder auf:
UNICEF, Bank für Sozialwirtschaft Köln
IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00
BIC BFSWDE33XXX
Spendenstichwort: Ebola Nothilfe
Gerne vermitteln wir Ihnen einen deutschsprachigen Interviewpartner in der Demokratischen Republik Kongo.
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UNICEF Deutschland, Ninja Charbonneau, Pressesprecherin, 0221/93650-315 oder -298, E-Mail: presse@unicef.de.