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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Wachsendes Interesse an Bestandsimmobilien
Qualität von freistehenden Einfamilienhäusern am stärksten gefragt - LBS-Immobilienbarometer zeigt Preisstabilität auf den Wohnungsmärkten

Berlin (ots)

Auf einem scheinbar ruhigen Gesamtmarkt machen die
Wohnungsmarktexperten der Landesbausparkassen (LBS) drei
Entwicklungstendenzen aus: So gibt es deutliche räumliche
Unterschiede zwischen Angebotsüberhängen in strukturschwachen
Regionen und zunehmender Knappheit in den wirtschaftsstarken
Ballungsräumen West- und Süddeutschlands. Zum zweiten setzt sich bei
generell stabiler Preistendenz die Qualitätsimmobilie durch, das
heißt, das freistehende Eigenheim, aber auch das Reihenhaus im
Vergleich zur Standard-Eigentumswohnung. Und schließlich konzentriert
sich die Nachfrage verstärkt auf Bestandsobjekte. Das sind die
Kernaussagen der aktuellen LBS-Wohnungsmarktanalyse 2004, deren
Ergebnisse heute von LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm in Berlin
veröffentlicht wurden.
Die Untersuchung basiert auf einer Umfrage bei den
LBS-Immobilien-Gesellschaften (LBS-I) und Sparkassen. Mit über 25.000
Objekten im Wert von 3,8 Milliarden Euro sind die Immobilientöchter
der Landesbausparkassen unverändert die größte geschlossene
Maklergruppe Deutschlands. Ihre Fachleute ermitteln jeweils im
Frühjahr in Form des "Immobilien-Barometers" die aktuelle Angebots-,
Nachfrage- und Preissituation für die wichtigsten Objektkategorien.
Der diesjährige Immobilienpreisspiegel, publiziert in der
LBS-Broschüre "Markt für Wohnimmobilien 2004", umfasst erstmals die
Daten von über 500 Städten in Deutschland.
Auch an ihren Vermittlungsergebnissen spüren die LBS-I, dass das
Preisniveau in allen Segmenten des deutschen Wohnungsmarktes nach wie
vor sehr stabil ist. So kosteten die von den LBS-I vermittelten neuen
Eigenheime in den letzten beiden Jahren durchschnittlich gut 200.000
Euro. Das ebenfalls konstante Preisniveau gebrauchter Eigenheime lag
mit knapp 160.000 Euro um rund 20 Prozent niedriger. Noch deutlicher
ist der relative Preisvorteil bei gebrauchten Eigentumswohnungen, die
im Schnitt nach wie vor 100.000 Euro kosten. Das sind 45 Prozent
weniger als die gut 180.000 Euro teuren neuen Eigentumswohnungen, die
heutzutage allerdings in der Regel nur noch an den attraktiven
städtischen Standorten entstehen.
Insgesamt ist es nach Hamms Worten immer weniger gerechtfertigt,
in Deutschland von einem einheitlichen Wohnungsmarkt zu sprechen.
Trotz leichter Korrekturen bei den Preisspitzen in süddeutschen
Ballungszentren gilt mehr denn je die Faustformel: Höherer Wohlstand,
höhere Preise.
Freistehende Einfamilienhäuser, traditionell bereits die Nummer 1
in der Käufergunst erfreuen sich nach der aktuellen Umfrage
bundesweit sogar einer weiter steigenden Beliebtheit, bei
gleichzeitig konstantem Angebot. Die Bandbreite der Preise in
Großstädten reicht bei diesem Immobilientyp vom Spitzenreiter
Wiesbaden, wo durchschnittliche gebrauchte Eigenheime 700.000 Euro
kosten, bis zum thüringischen Gera, wo der typische Preis für ein
freistehendes Bestandsobjekt lediglich 90.000 Euro beträgt. Ein
Preisniveau von über 500.000 Euro ist darüber hinaus auch in München
sowie in den südwestdeutschen Universitätsstädten Freiburg und
Heidelberg zu beobachten. Auffällig ist, dass in Baden-Württemberg
gerade auch in den attraktiven mittleren Großstädten generell sehr
hohe Kaufpreise aufgebracht werden müssen, während es in Bayern in
erster Linie der Großraum München ist, der über ein sehr hohes
Preisniveau verfügt. In den meisten nord- und westdeutschen
Großstädten wird demgegenüber bei typischen Bestandsobjekten - mit
Ausnahme der Rheinschiene - nur selten die 300.000 Euro-Grenze
durchbrochen, während in den Großstädten der neuen Bundesländer die
Marke von 250.000 Euro generell nicht überschritten wird.
Bei neuen Reiheneigenheimen prognostizieren die LBS-Experten
zunächst noch einen weiteren Rückgang der Nachfrage, worauf jedoch
gleichzeitig von der Angebotsseite mit einer geringeren
Neubautätigkeit reagiert wird. Nicht zuletzt im Gefolge der Absenkung
der Eigenheimzulage für Neubauobjekte verlagert sich darüber hinaus
die Nachfrage nach Reihenhäusern in Richtung Gebrauchtobjekte. Hier
gehen die LBS-Experten erstmals seit Herbst 2000 wieder von einer
anziehenden Nachfrage aus - zugleich ein Indiz für die hohe
Attraktivität "gewachsener" Reihenhaussiedlungen. In beiden Segmenten
steigen die Preise von Osten über Norden und Westen nach Süden an.
Mit Ausnahme von München gibt es allerdings in fast allen deutschen
Großstädten bereits Objekte, deren Preise im Neubausegment um die
200.000 Euro liegen, im Gebrauchtimmobilienmarkt entsprechend
niedriger.
Der Markt für neue Eigentumswohnungen ist aufgrund der
fortbestehenden Nachfrageschwäche insgesamt weiterhin leicht unter
Druck. Allerdings gehen die LBS-Experten auf der Angebotsseite
erstmals wieder von einer gewissen Stabilisierung aus. Spitzenreiter
bei den Preisen ist hier unverändert München mit 3.500 Euro pro
Quadratmeter, gefolgt von weiteren bedeutenden Ballungskernen des
Bundesgebietes, wo das mittlere Preisniveau um 2.500 Euro liegt.
Andererseits gibt es in den meisten Großstädten aber auch schon
Angebote unter 2.000 Euro, in ostdeutschen Großstädten teilweise
sogar unter 1.000 Euro. Gebrauchte Eigentumswohnungen sind in den
meisten deutschen Großstädten für weniger als 1.500 Euro pro
Quadratmeter zu haben, wobei in vielen Großstädten auch Angebote
unter 1.000 Euro verfügbar sind. Die LBS-Experten sehen hier
insgesamt eine steigende Nachfrage, die auf ein ebenfalls größer
werdendes Angebot trifft.
Nachhaltigen Einfluss auf die Objektpreise haben letztlich die
Kosten für Bauland. Hier wird die Nachfrage von den LBS-Experten zur
Zeit als leicht sinkend eingeschätzt. Dies ist auch die Kehrseite der
Entwicklung Ende letzten Jahres, als durch die Diskussion über die
Eigenheimzulage das vorhandene Baulandangebot noch einmal stärker
nachgefragt wurde. Die Quadratmeterpreise liegen in west- und
süddeutschen Großstädten in der Regel über 200 Euro, teilweise sogar
zwischen 500 und 600 Euro (wie in München, Stuttgart, Heidelberg und
im Rhein-Main-Gebiet). Andererseits ist es in vielen Städten West-
und Norddeutschlands auch deutlich günstiger zu haben, und zwar
meistens in der Größenordnung zwischen 150 und 200 Euro pro
Quadratmeter. Vor allem in den neuen Bundesländern sind Baulandpreise
unter 100 Euro selbst in den Großstädten häufiger anzutreffen, die
150-Euro-Marke wird hier generell nicht überschritten.
Die Entwicklung von mehr preisgünstigem Bauland bleibt damit -
insbesondere in den süddeutschen Großstädten, deren hohes Preisniveau
als eindeutiger Knappheitsindikator zu verstehen ist - die wichtigste
Aufgabe für die Zukunft. Hier darf man nach Auffassung der
Landesbausparkassen in den Anstrengungen nicht nachlassen, auch wenn
sich die allgemeine Stimmung in der Wirtschaft und auf den
Wohnungsmärkten vorübergehend dämpfend auf die Nachfrage nach
Baugrundstücken auswirkt. "Vorausschauendes baulandpolitisches
Handeln ist hier zwingend geboten, wenn die betreffenden Kommunen den
Wegzug breiter Bevölkerungskreise aus den Städten in das Umland nicht
tatenlos hinnehmen wollen", so das Fazit von LBS-Verbandsdirektor
Hamm.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle
Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-378
Fax: 030-20225-304
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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